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Bayreuther Festspiele

24. Juli - 28. August 2023

Bayreuther Festspiele 2022 Poschner dirigiert "Tristan" - Meister den "Ring"

Corona bringt die ursprüngliche Planung in Bayreuth durcheinander - das Dirigenten-Karussel dreht sich: Markus Poschner soll nun "Tristan und Isolde" dirigieren. Cornelius Meister, der ursprünglich dafür vorgesehen war, übernimmt dafür den kompletten "Ring"-Zyklus für den erkrankten Pietari Inkinen. Dafür wollen die Festspiele die ursprüngliche Dirigentenbesetzung im kommenden Jahr umsetzen.

Dirigent Markus Poschner | Bildquelle: Orchestra della Svizzera italiana/ Kaupo Kikkas

Bildquelle: Orchestra della Svizzera italiana/ Kaupo Kikkas

Es war ein hin und her: Ursprünglich sollte Pietari Inkinen in diesem Jahr die Neuproduktion von "Der Ring des Nibelungen" dirigieren. Als Inkinen an Corona erkrankte, sprang Cornelius Meister bei den Proben für ihn ein. Jetzt übernimmt er das Dirigat auch für die Premieren. Dafür dirigiert er nun nicht - wie ursprünglich vorgesehen - die Neuproduktion von "Tristan und Isolde". Mit der werden am 25. Juli die diesjährigen Festspiele auf dem Grünen Hügel eröffnet. "Tristan und Isolde" wird nun Markus Poschner dirigieren. BR-KLASSIK überträgt live. Poschner ist durchaus mit Wagner vertraut. Er dirigierte das Bayreuther Festspielorchester erstmals bei dessen Gastspiel 2019 in Abu-Dhabi mit Wagners "Walküre".

Cornelius Meister soll wegen komplettem "Ring" entlastet werden

Cornelius Meister | Bildquelle: ostu_ensport Bildquelle: ostu_ensport Die Neuproduktion von "Tristan und Isolde" übernimmt Poschner für Cornelius Meister, damit der sich "voll und ganz auf die intensive Endprobenzeit und die anstehenden Ring-Zyklen konzentrieren" könne. Das gaben die Bayreuther Festspiele am Freitag bekannt. Wie Pressesprecher Hubertus Herrmann gegenüber BR-KLASSIK erklärte, handle es sich hier um eine "gemeinsame Lösung von Cornelius Meister und der Festspielleitung". Der "Ring des Nibelungen" kommt in einer Neuinszenierung von Valentin Schwarz auf die Bühne. Cornelius Meister sagte im Interview mit BR-KLASSIK, er habe sich sehr über die Anfrage der Festspiele gefreut, Richard Wagners kompletten "Ring"-Zyklus zu übernehmen. Er ist mit dem Werk gut vertraut. "Ich habe alle Teile schon öfter dirigiert", so Meister. "Siegfried" habe er erstmal 2008 geleitet. "Sonst hätte ich nicht zugesagt."

Pietari Inkinen soll "Ring" 2023 dirigieren

Die ursprüngliche Dirigentenbesetzung soll dafür im kommenden Jahr umgesetzt werden. So soll Pietari Inkinen den "Ring des Nibelungen" 2023 dirigieren, wie die Festspiele ebenfalls am Freitag bekanntgaben. Dass Inkinen in diesem Jahr aufgrund seiner Erkrankung ausfalle, bedauere die Festsspielleitung außerordentlich. Zugleich bedankte sie sich bei Cornelius Meister für das kurzfristige Einspringen als "Ring"-Dirigent. "Tristan und Isolde" solle Meister dafür 2023 dirigieren.

In Bayreuth schwimmt man auf einer Wellenlänge.
Cornelius Meister

Bei den Bayreuther Festspielen fühlt sich Cornelius Meister schon lange zuhause, verrät er BR-KLASSIK. Das erste Mal sei er mit 18 Jahren als Stipendiat dort gewesen. "Die prägenden Eindrücke für mein Wagner-Musizieren habe ich hier in Bayreuth empfangen." Und die Arbeit mit Gleichgesinnten sei einfach toll. Er genieße es sehr, mit Leuten zusammenzusein, die Wagners Werke genauso in sich aufgesogen hätten wie er selbst. "Dann zwinkert man sich manchmal schon zwei Takte vorher zu an Stellen, wo beide genau wissen, was gleich passiert - obwohl man die Stelle noch nie zusammen musiziert hat." Was das Verständnis für diese Werke angehe, schwimme man einfach auf einer Wellenlänge.

Genesungswünsche an Pietari Inkinen

Pietari Inkinen | Bildquelle: picture-alliance/dpa Pietari Inkinen fällt in Bayreuth krankheitsbedingt in diesem Jahr aus. | Bildquelle: picture-alliance/dpa Besonders wichtig sei es Cornelius Meister, seinem erkrankten Kollegen Pietari Inkinen gute Besserung zu wünschen, betonte er im BR-KLASSIK-Interview: "Das allererste, was ich getan habe, war ihm zu schreiben und ihm alles Gute zu wünschen. Mich bewegt das einfach sehr." Auf dem Grünen Hügel gab es in der leztzten Zeit immer wieder Ausfälle wegen Corona-Erkrankungen. Das Virus hätte genauso ihn selbst erwischen können, gibt Cornelius Meister zu Bedenken. Nun geht es in die heiße Probenphase. Mit der Premiere von "Tristan und Isolde" am 25. Juli 2022 eröffnen die diesjährigen Bayreuther Festspiele. Der "Ring des Nibelungen" startet dann mit der Premiere von "Rheingold" am 31. Juli 2022.

Die Bayreuther Festspiele auf BR-KLASSIK                                                                                         

BR-KLASSIK und 3sat präsentieren die Bayreuther Festspiele 2022 im Radio, Fernsehen und Online. Alle Infos zum Programm finden Sie hier.

Sendung: "Leporello" am 15. Juli 2022 ab 16:05 Uhr auf BR-KLASSIK.

Kommentare (4)

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Montag, 25.Juli, 12:14 Uhr

Hofmann Cora

Bayreuth

Vielen Dank für diesen höchst interessanten Artikel über die Bayreuther Festspiele, das Festspielhaus, Orchester usw.

Freitag, 15.Juli, 19:56 Uhr

Martin Dick

Inkinen Pietari

Gute Besserung. Er hatte so darauf gefreut. Alles gute und schnell gesund werden.

Freitag, 15.Juli, 18:51 Uhr

Peter Bjørn Hansen

Tristan mit/ohne Isolde

Also, ich meine, das ist doch zu lächerlich. Abkürzungen gibt es ja immer im täglichen Gespräch! Ich werde mich bestimmt die Tristan-Premiere anhören, besonders um zu erfahren, wie schön die Isolde gesungen wird ...

Freitag, 15.Juli, 13:33 Uhr

Helga Bergmann

Und wo ist Isolde?

Ich bin nun keine ausgesprochene Feministin, aber: es stört mich doch, daß Wagner die Oper "Tristan und Isolde" (müßte ja nach dem gängigen Umgangsregel "Isolde und Tristan" heißen) genannt hat ... aber bei Wagner wundert einen ja nichts mehr! Daß die Oper nun aber immer nur noch als "Tristan" bezeichnet wird, finde ich bei all den Debatten um Gendergerechtigkeit sehr seltsam. BR-Klassik sollte diese Männer verherrlichende Abkürzungstradition brechen und wenigstens den vollen Namen der Oper schreibe!
Sonst kann man auch das Unsinnige * beim Gendern weglassen

ANTWORT VON BR-KLASSIK:
Liebe Frau Bergmann, Sie haben völlig Recht. Wir haben Isolde überall ergänzt. Nur die Überschrift muss leider kurz bleiben.

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