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Jazzalbum des Monats - Februar Luca Zambito Quartett: "Ancestry"

Der junge Münchner Pianist Luca Zambito hat ein Dream-Team-Quartett zusammengestellt und legt mit "Ancestry" ein Album vor, das ganz viel von dem ausstrahlt, was Jazz so reizvoll macht.

Cover: Luca Zambito Quartett - Ancestry | Bildquelle: Unit Records

Bildquelle: Unit Records

Jazzalbum des Monats Februar 2023

Luca Zambito Quartett "Ancestry"

Im Jazz geht fast alles zusammen: Der Blues bringt Melancholie und Freude zusammen, Spitzen-Jazzer spielen gleichzeitig cool und feurig. Ähnlich ist es bei der Musik von Pianist Luca Zambito, sie ist vertrackt und geschmeidig zugleich, geradlinig und gleichzeitig um die Ecke gedacht. Eine außergewöhnliche Musik spielt das Quartett des jungen Münchner Pianisten, aber die Mittel haben eine lange Tradition.

Von Johannes Brahms bis Elvin Jones

Klavier, Bass, Schlagzeug, Saxophon, das ist eine der häufigsten Konstellationen im Jazz überhaupt. So "gewöhnlich" ist auch das Luca Zambito Quartett besetzt, aber wenn vier junge Musiker so viel Energie, Inspiration, technische Fähigkeiten, auch Traditionsbewusstsein und Mut für Neues mitbringen, wie hier, dann klingt die Musik nie nach "schon mal gehört". Dabei hat Pianist und Komponist Luca Zambito, Jahrgang 1995 aus München, dem Album den Namen "Ancetry" (Herkunft) gegeben. Er bezieht sich einerseits auf die persönlichen Wurzeln des Musikers, anderseits auf seine musikalischen Wurzeln, die von Jazz-Drummer Elvin Jones bis zum romantischen Komponisten Johannes Brahms reichen.

Jazz-Faszination pur

Das Quartett des Pianisten Luca Zambito | Bildquelle: Christin Büttner Das Luca Zambito Quartett mit Valentin Renner, Nils Kugelmann, Luca Zambito und Moritz Stahl. | Bildquelle: Christin Büttner Bandleader Luca Zambito hat in Wien, Stockholm und in seiner Münchner Heimat studiert, den Jazzpreis der Landesarbeitsgemeinschaft Jazz in Bayern 2018 konnte er schon gewinnen und 2021 gewann er mit seinem Quartett den Jungen Münchner Jazzpreis. Die Band hatte in diesem Jahr erst zusammengefunden, aber die Chemie unter den Vieren stimmt.
Kontrabassist Nils Kugelmann und Schlagzeuger Valentin Renner, beide äußerst etabliert in der Münchner Szene, heben Zambitos Soli in höchste Höhen. Gemeinsam entwickeln die unter Dreißigjährigen eine Power und eine Spiellust, die einen sofort in den Bann zieht. Wenn dann noch Saxophonist Moritz Stahl, an Sopran- und Tenorsaxophon gleich überzeugend, seine Töne fliegen lässt, ist das Jazz-Faszination pur.

Frische Sounds von einer "perfekten" Band

Es sind nicht nur die Soli aller vier Beteiligten, die einen mitreißen, die Kompositionen von Zambito sprechen direkt an. Oft sind es eher ruhige Themen, die dann an Kraft und Sog gewinnen. Hier zeigt das Quartett seinen großen Sinn für Sound: Die feinen, exakten Beckenakzente - das Klavier, eingebettet in den Band-Zusammenklang - der holzig-warme Kontrabass-Ton - das schnurrende Saxophon.
Dieser Musik hört man die Frische an, trozdem wirkt die Musik nie überladen. Kerniger junger Jazz ist das, der aber in den zarten Momenten genauso stark sind wie in den lauten und energiegeladenen. Das Luca Zambito Quartett präsentiert sich auf dem Album "Ancetry" als die perfekte Band-Einheit.

Infos zum Album:

Luca Zambito Quartett: "Ancestry"

Luca Zambito (Klavier und Komposition)
Moritz Stahl (Tenor- und Sopransaxophon)
Nils Kugelmann (Kontrabass)
Valentin Renner (Schlagzeug)

Label: Unit Records UTR 5083, LC 00817

Sendung: "Leporello" am 09. Februar 2023 ab 16:05 Uhr auf BR-KLASSIK

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