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Richard Strauss zieht nach Garmisch Eine Luxusvilla für den Meister

Garmisch, 30. Mai 1908. Richard Strauss bezieht seine Villa. Es ist ein Traumhaus, das ursprünglich nur als Sommeraufenthalt genutzt werden sollte. Doch dann erhob er das Gebäude zum Dauerwohnsitz – in dem er, mit kleinen Unterbrechungen, bis zu seinem Tod lebte.

Richard Strauss | Bildquelle: Richard Strauss Institut/Bearbeitung: BR

Bildquelle: Richard Strauss Institut/Bearbeitung: BR

Was heute geschah zum Anhören

Zunächst einmal muss man klarstellen, dass Garmisch gewonnen hat. Keine Frage. Garmisch hat nämlich den Strauss bekommen, nicht der Schwesterort Partenkirchen. Obwohl man da auch die Berge sieht, also das Wettersteingebirge und die Zugspitze und andere.... Und obwohl es da auch schön ist. Auch klar. Trotzdem hat Richard Strauss seine Villa in Garmisch bauen lassen. Mag sein, dass ihm die eine Mundart melodischer ins musikalische Ohr geflossen ist als die andere. Aber das ist reine Spekulation. Er selbst gab wohl die unterschiedlichen Sonnenverhältnisse als Grund für seine Entscheidung an. Wie auch immer.

Luxus mit Garten und Bergpanorama

Villa von Richard Strauss in Garmisch-Partenkirchen | Bildquelle: picture-alliance/dpa Die Villa von Richard Strauss in Garmisch | Bildquelle: picture-alliance/dpa 1907, also ein Jahr zuvor, legte der Jugendstilarchitekt Emanuel von Seidl los und errichtete ein wirkliches Traumhaus auf dem Anwesen in der Zoeppritzstraße 42. Mit Garten und Bergpanorama und Erker – und eine Loggia gibt es auch noch. Eigentlich sollte es ja nur als Sommerfrische genutzt werden, und Richard Strauss verbrachte zunächst nur die Frühjahrs- und Sommermonate in seinem "Landhaus" – die Sache mit den Sonnenverhältnissen eben. Der Punkt für Garmisch. Weil es aber gar so schön geworden war, das Haus in der Zoeppritzstraße, machte es die Strauss-Familie zum Dauerwohnsitz. Und das blieb es auch, bis Richard Strauss 1949 hier starb. Lediglich nach Ende des Zweiten Weltkriegs lebten der Komponist und seine Familie zeitweise in der Schweiz.

Garmischer Esszimmer auf der Dresdner Opernbühne

Jetzt kann Garmisch also von sich sagen, dass hier unter anderem die "Alpensinfonie" komponiert wurde. Und "Elektra", "Die Frau ohne Schatten" und "Arabella". Und natürlich auch die autobiographische Oper "Intermezzo", zu der Strauss selbst das Libretto verfasste. Eine geniale Idee, denn immerhin geht es in dieser "Charakterkomödie“ um das Ehepaar Strauss selbst. Alles in Garmisch entstanden. Und damit nicht genug, einige Quadratmeter Garmisch trägt Strauss auch noch in die Welt hinaus. Sein Esszimmer nämlich. Das wird 1924 in Dresden original nachgebaut. Als Bühnenbild für die Uraufführung der Oper "Intermezzo". Ja, so war das. Und dabei hätte es so leicht auch ein Partenkirchener Esszimmer sein können.

Inspiriert von der Garmischer Bergwelt – Strauss' "Alpensinfonie"

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Strauss: Eine Alpensinfonie | Alan Gilbert | NDR Elbphilharmonie Orchester | Bildquelle: NDR Klassik (via YouTube)

Strauss: Eine Alpensinfonie | Alan Gilbert | NDR Elbphilharmonie Orchester

Was heute geschah

Unsere Reihe "Was heute geschah" zu bemerkenswerten Ereignissen der Musikgeschichte können Sie auch um 7:40 Uhr, um 13:30 Uhr und um 16:40 Uhr auf BR-KLASSIK im Radio hören. Weitere Folgen zum Nachhören finden Sie hier.

Sendung: "Allegro" am 30. Mai 2023 ab 06:05 Uhr auf BR-KLASSIK

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