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Was heute geschah – 14. November 1719 Leopold Mozart wird geboren

Augsburg, 14. November 1719 Leopold Mozart wird geboren. Ein musisch außerordentlich begabter Junge und umtriebig. Er schauspielert, musiziert, singt in den Augsburger Kirchen und fängt dann – sein Vater zwingt ihn dazu – ein Jurastudium an, in Salzburg. Das wird aber nichts. Er will lieber Musik machen und wird wegen Faulheit von der Hochschule verwiesen.

Vater von Wolfgang Amadeus Mozart, Leopold Mozart | Bildquelle: imago / Leemage

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Die Sendung zum Anhören

Leopld geht seinen Weg, bringt es bis zum Violinisten in der Salzburger Hofkapelle und schließlich sogar zum Vize-Kapellmeister. Auf diesem Posten soll er bis zu seinem Tode bleiben. Immerhin rund 250 Werke schreibt Leopold Mozart – Lieder, Kirchenmusik und allein 70 Symphonien. Er ist ein Meister seines Fachs, nicht besonders innovativ, aber sehr durchdacht, sehr solide, auch sehr didaktisch.

Manager seiner Wunderkinder

Er veröffentlicht sogar eine Violinschule, die recht beliebt wird und in vier Auflagen erscheint. Um das Jahr 1760 herum aber, als Tochter Nannerl neun und Sohn Wolferl vier Jahre alt ist, findet er seine eigentliche Bestimmung und entfaltet sein wahres Talent als Manager seiner beiden Wunderkinder, denen er viel abverlangt auf den großen Reisen zum Adel Europas. All seine Energie legt er da herein und muss bald erkennen, dass er immer im Schatten seines Sohnes stehen wird. Dass dieser Sohn dann auch noch eigene Wege gehen und sich seiner Obhut entziehen möchte, macht das Verhältnis nicht leichter.

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Leopold Mozart - Divertimento in D-major "Die Bauernhochzeit" (c.1755) | Bildquelle: KuhlauDilfeng2 (via YouTube)

Leopold Mozart - Divertimento in D-major "Die Bauernhochzeit" (c.1755)

Am Ende: Verbitterung und Entfremdung

Zum offenen Konflikt kommt es nicht. Stattdessen: schleichende Entfremdung – in seinen letzten sechs Lebensjahren sieht er seinen Sohn nur noch zweimal. Und: Verbitterung, denn es wird ihm klar, nur für und durch den Sohn gelebt zu haben. Und der dankt es ihm nicht. Als Leopold 1787 stirbt, komponiert Wolfgang den "Musikalischen Spaß". Vielleicht aber hat sich Leopold Mozart doch geirrt, und er war gar nicht so erfolglos als Vater eines berühmten Komponisten. Hat denn der Sohn in seinem "Musikalischen Spaß" nicht den eigenen Kummer in übertriebene Heiterkeit gekleidet, um den Vater noch im Tod zu trösten?

WAS HEUTE GESCHAH

Unsere Reihe "Was heute geschah" zu bemerkenswerten Ereignissen der Musikgeschichte können Sie auch um 8.30 Uhr und um 16.40 Uhr auf BR-KLASSIK im Radio hören. Weitere Folgen zum Nachhören finden Sie hier.

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