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BR-Klassik vergibt 2020 wieder Operetten-Frösche Der Frosch geht an das Staatstheater Meiningen für "Märchen im Grandhotel"

Ein Operettenfrosch 2020 geht an das Staatstheater Meiningen für "Märchen im Grandhotel"

Steckbrief

"Märchen im Grandhotel" von Paul Abraham am Staatstheater Meiningen - inszeniert von Roland Hüve

Los geht´s … 
im Jahr 2020 im Office von Filmagent Sam Makintosh, der hart gegen die Konkurrenz von Serien-Gigant Fletnix zu kämpfen hat. Tochter Marylou erkennt: "Papi, brauchst Du Money, dann sei clever" und beschließt mit der Handycam bewaffnet nach Cannes zu reisen, um dort "Scripted Reality" zu filmen.

Überraschung:      
Die Übertragung der Story ins Heute funktioniert hervorragend! Hüve macht Spanien zu Spananien, und ändert auch andere Textpassagen leicht ab. Die eingespielten Filmclips der Hauptfiguren in Großaufnahme bieten Raum für witzige Kommentare und machen die Figuren sehr sympathisch. Das A-Capella-Herrenquartett aus Chorsolisten ist immer dabei und geht Marylou als tapsige Filmcrew unterhaltsam zur Hand.

Verblüffend:                  
Dass das Meininger Staatstheater kann die vielen mittleren Rollen hervorragend aus Hauskräften besetzen und Bühnenbildner Christian Rinke hat einen leicht schrägen und doch opulent-mondänen Hotelraum geschaffen, in dem sowohl Nostalgie als auch Moderne Platz finden. Die Meininger Hofkapelle bedient unter Harish Shankars Leitung lustvoll alle Stilwechsel in Abrahams Musik. 

Herausragend:          
Die von Marie-Christin Zeisset choreografiertenTanznummern der Marylou und Nathalie Parsa als ebenso
toughe wie charmante Frau von heute. Jonas Böhm als etwas unbeholfener und umso verliebter Albert und die gut gearbeiteten Dialoge aller Darsteller.

Operettenpreis 2020 an das Staatstheater Meiningen für "Märchen im Grandhotel"  | Bildquelle: BR-Klassik-Operette Bildquelle: BR-Klassik-Operette

Aha-Effekt:    
Paul Abrahams Märchen im Grandhotel setzt seinen Siegeszug auf deutschen Bühnen fort und muss nicht zwangsläufig im 20.Jahrhundert spielen.

Mutig, neu, zeitgemäß:        
Die Auseinandersetzung mit den heutigen Medien und der Rolle des Filmgeschäfts so leichtfüßig und selbstverständlich in die Geschichte mit einzubauen. Ikonen des amerikanischen Showbusiness wie Lady Gaga oder Tina Turner im letzten Akt zu zitieren und doch den Figuren ihren Charakter zu lassen!

Sei kein Frosch, küss ihn:      
Die Redaktion Operette ist begeistert und gratuliert dem Meininger Staatstheater, dem Regieteam und allen Mitwirkenden zu großem Operettenmut.


Inszenierung:
Roland Hüve
Musikalische Leitung: Harish Shankar
Bühne: Christian Rinke
Kostüme: Siegfried. E. Mayer
Choreografie: Marie-Christin Zeisset

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