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Chronik Franz Schubert – Sein Leben auf einen Blick

Schubert liebte das Wandern. Sein Lebensweg war zwar kurz, und weit herumgekommen ist er auch nicht – aber es war doch einiges los in dieser Zeit! Aus seinen 31 Jahren hat er das Beste gemacht. Hier die wichtigsten Stationen seines Lebens und Schaffens.

Porträt Franz Schubert | Bildquelle: picture-alliance/dpa

Bildquelle: picture-alliance/dpa

1797   1. KAPITEL Geburt am 31. Januar im Himmelpfortgrund bei Wien. Der Vater Franz Theodor Schubert leitet die dortige Volksschule.

1808   Wird als Hofsängerknabe Zögling des Wiener Stadtkonvikts, einer Art Internat. Besuch des Gymnasiums. Bekanntschaft mit Josef von Spaun, Zentralfigur in Schuberts Freundeskreisen.

1810   Erstes datiertes Werk: Fantasie in G-Dur für Klavier zu vier Händen.

1811   Komponiert neben anderen Werken lange, balladeske Gesänge, etwa Hagars Klage und Schillers Leichenphantasie.

1812   Am 28. Mai Tod der Mutter. Beginnt Kompositionsunterricht bei Hofkapellmeister Antonio Salieri.

1813   Viele Lieder nach Friedrich Schiller. 1. Symphonie. Bricht das Gymnasium ab.
2. KAPITEL Der Krieg gegen Napoleon ist zu Ende. Schubert komponiert das Singspiel Des Teufels Lustschloss. Und macht Ausbildung zum Volksschullehrer.

1814   Unterrichtet als „Gehilfe“ an der Schule des Vaters. Dirigiert öffentlich seine erste Messe. Liebe zu Therese Grob. Gretchen am Spinnrade. Lernt den Dichter Johann Mayrhofer kennen.

1815   Komponiert rund 140 Lieder, viele nach Goethe. Der Erlkönig wird sein erster Hit. Freundschaft mit Franz von Schober.

1816   Erfolglose Bewerbung um Musiklehrerstelle in Ljubljana. Goethe ignoriert das ihm zugesandte Liederheft: Editionsplan scheitert. Komponiert über 100 Lieder. (u.a. An die Musik; Der Tod und das Mädchen; Der Wanderer.) 4. und 5. Symphonie.

1817   3. KAPITEL Schubert wohnt bei der Familie von Schober. Der Hofopernsänger Johann Michael Vogl setzt sich für Schuberts Lieder ein. Mit Klaviersonaten neuer Vorstoß in die Instrumentalmusik. Freunde veröffentlichen Beyträge für Jünglinge mit Beitrag über den Freundschaftskult.

1818   Erste öffentliche Konzertaufführung: Ouvertüre „im italienischen Stil“. Im Sommer Musiklehrer im ungarischen Zseliz, auf dem Landschloss des Grafen Esterházy: Unterrichtet dessen Töchter Marie und Caroline. Symphonie und Klaviersonaten bleiben Fragment.

1819   4. KAPITEL Politische Repressalien nach Ermordung des konservativen Schriftstellers August von Kotzebue. Schubert wohnt bei seinem Freund Johann Mayrhofer. Prometheus. Reist mit Michael Vogl nach Oberösterreich. „Forellenquintett für einen reichen Musikenthusiasten aus Steyr. Beschäftigt sich mit der Romantik, komponiert Lieder nach Novalis. Steht über seinen Freund Leopold Kupelwieser in Kontakt mit der „Unsinnsgesellschaft“. Symphonische Fragmente.

1820   Das geistliche Drama Lazarus bleibt Fragment. Verhaftung des politisch engagierten Freundes Johann Senn.
5. KAPITEL Erste Aufführungen von Bühnenwerken: Die Zwillingsbrüder und Die Zauberharfe. Entfremdung von Mayerhofer. Therese Grob heiratet einen Bäcker. Quartettsatz in c-Moll.

1821   Schubert wohnt erstmals allein. Lieder und mehrstimmige Gesänge werden in Wien regelmäßig aufgeführt. Bei Schober erste dokumentierte „Schubertiade“. Drei Stücke auf großem öffentlichen Konzert aufgeführt. Lied-Veröffentlichungen im Selbstverlag. Der Erlkönig und Der Wanderer wird zu Bestsellern. Erster Urlaub auf Schloss Atzenbrugg. Beginnt große Oper Alfonso und Estrella.

1822   6. KAPITEL Wohnt wieder bei Schober und zuhause. Schreibt literarischen Text „Mein Traum“. Komponiert unvollendete Symphonie in h-Moll und die „Wandererfantasie“. Die Aufführung der Oper zerschlägt sich. Vollendet Messe in As-Dur und beginnt neue Oper: Fierabras. Wird Mitglied in Schobers Lesegesellschaft.

1823   Langwierige Erkrankung (wahrscheinlich Syphilis). Zweite Reise nach Oberösterreich. Stationär im Wiener Allgemeinen Krankenhaus. Die schöne Müllerin. Freundschaft mit Moritz von Schwind intensiviert sich.
7. KAPITEL Schauspielmusik zu Rosamunde.

1824   Will sich mit Kammermusik „den Weg zur großen Sinfonie bahnen“: Oktett in F-Dur, Streichquartett in a-moll. Scheitern der Opernpläne. Krankheitsrückfall. Quartett in d-moll. Im Sommer zweiter Aufenthalt in Zseliz, aussichtslose Liebe zu Comtesse Caroline von Esterhazy.

1825   Freundschaft mit dem jungen Dichter Eduard von Bauernfeld. Gesänge nach Walter Scott (mit dem berühmten „Ave Maria“). Schuberts längste Reise: Über Oberösterreich bis nach Salzburg und Gastein. Dort und in Gmunden Arbeit an der „Großen C-Dur-Symphonie“.

1826   8. KAPITEL Erste ausführliche Rezension eines Instrumentalwerks (Klaviersonate D 845), wird mit Beethoven verglichen. Vergebliche Bewerbung um die Stelle des Vize-Hofkapellmeisters. Gemeinsames Operprojekt mit Bauernfeld (Der Graf von Gleichen). Text wird von Zensur verboten. Streichquartett in G-Dur. Schubertiaden finden nun auch in größerem bürgerlichen Rahmen statt.

1827   Fackelträger bei Beethovens Begräbnis. Erster Teil der Winterreise. Im September Aufenthalt in Graz, wo er sich sehr „wohl befunden“ hat. Zweiter Teil der Winterreise. Klaviertrio in Es-Dur:

1828   9. KAPITEL Schubert steht kurz vor dem Durchbruch: Im März erstes eigenes Konzert. Bedeutende Musikverlage bemühen sich um ihn. Komponiert eine Fülle großer Musik: Vierhändige Klavierfantasie in f-Moll. Messe in Es-Dur. Lieder nach Heinrich Heine. Klaviersonaten in c-Moll, A-Dur und B-Dur. Streichquintett in C-Dur. Skizzen zu einer neuen Symphonie. Wohnhaft bei seinem Bruder Ferdinand, erkrankt er (wohl an Bauchtyphus) und stirbt überraschend am 19. November. Ferdinand sorgt für ein Grab in der Nähe Beethovens.

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