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Berge in der Musik Alan Hovhaness "Mysterious Mountain"

Eine große Liebe für die Berge hegte der amerikanische Komponist Alan Hovhaness. Das hatte auch mit seinen armenischen Wurzeln zu tun. Er lebte bevorzugt mit Bergblick und komponierte seine Leidenschaft in immer neue Werke. Das bekannteste: "Mysterious Mountain".

Der Komponist Alan Hovharness vor dem Hintergrund eines Berg-Panoramas | Bildquelle: Bernard Seeman / Heritage Images, Fine Art Images/ Montage BR

Bildquelle: Bernard Seeman / Heritage Images, Fine Art Images/ Montage BR

Majestätisch ragt er über den grünen Feldern empor, ein blendend weißer Gipfel unter strahlendblauem Himmel. Man sagt, die Arche Noah sei genau hier gestrandet, ihre Planken müssten noch zu finden sein im ewigen Eis dieses Fünftausenders: auf dem Ararat, der geistigen Heimat der Armenier.

Alan Hovhaness wohnte am liebsten mit Bergblick

Der amerikanisch-armenische Komponist Alan Hovharness | Bildquelle: Hovhaness-Fujihara Music Co., Inc. Große Passion: Alan Hovhaness mit Bergblick. | Bildquelle: Hovhaness-Fujihara Music Co., Inc. Der Komponist Alan Hovhaness war Amerikaner mit armenischen Wurzeln. Und er liebte die Berge. Als Junge unternahm er ausgedehnte Wanderungen in der Umgebung von Boston, mit den armenischen Melodien im Kopf, die ihm sein Vater vorgespielt hatte. Später wohnte er am liebsten an Orten mit Bergblick: in Lausanne, im Schatten der Alpen, oder in Seattle, zwischen Pazifik und Olympic Mountains.

Hovhaness schreibt seine Berg-Leidenschaft in seine Musik

Von seinen sage und schreibe 67 Sinfonien sind viele von der Bergwelt inspiriert. Auch seine bekannteste huldigt einem geheimnisvollen Berg: "Mysterious Mountain" entstand 1955 für den Dirigenten Leopold Stokowski und erhielt Kultstatus durch eine legendäre Aufnahme mit dem Chicago Symphony Orchestra unter Fritz Reiner. "Für manche mag dieser 'Mysterious Mountain' ein symbolischer Phantomgipfel sein, unermesslich, höher als der Mount Everest. Für andere mag er ein konkreter einsamer Berg sein, ein starker Turm über einer Landschaft – wie der Fujiyama oder der Ararat," so erklärte Hoyhaness selbst seine Inspiration für "Mysterious Mountain".

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Berge spielen in vielen Werken klassischer Komponisten eine Rolle: Etwa in Hector Berlioz' "Harold in Italien" oder Modest Mussorgskys "Nacht auf dem kahlen Berge".

Mystisch, majestätisch, meditativ: Mit weit ausschwingenden modalen Melodien beschwört Alan Hovhaness die geheimnisvolle Erhabenheit der Bergwelt. Im Kontrast zur feierlichen Hymnik der Ecksätze steht der Mittelsatz: eine Doppelfuge, die wie ein Wolkensturm den Gipfel umwirbelt.

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Symphony No.2 "Mysterious Mountain" - Alan Hovhaness

Vertonte spirituelle Erfahrung: "Mysterious Mountain"

Wenn dann auf dem Höhepunkt feierlich das Hauptthema durchbricht wie ein Sonnenstrahl durch den Gewittersturm, jagt das beim Hören ehrfürchtige Schauer über den Rücken. Spätestens hier wird deutlich: Alan Hovhaness geht es nicht um musikalische Landschaftsmalerei, sondern um eine spirituelle Erfahrung. "Ich benannte die Sinfonie nach dem geheimnisvollen Gefühl, das einen in den Bergen überkommt. Berge sind, wie Pyramiden, Symbole für den Versuch des Menschen, Gott zu erkennen. Ich habe die Natur immer als Gewand Gottes betrachtet", so drückte es Alan Hovhaness selbst aus.

Sendung: "Allegro" am 20. Mai 2025 ab 6:05 Uhr auf BR-KLASSIK

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