BR-KLASSIK

Ein Konzert mit dem BRSO in den 70er-Jahren habe sein Leben verändert. Das sagt Dirigent Sir Simon Rattle. 53 Jahre später wird er Chefdirigent dieses Orchesters. Jetzt haben das Symphonieorchester und der Chor des Bayerischen Rundfunks das Programm für die erste Konzertsaison mit Rattle vorgestellt. Das sind die Highlights.

Es war die 9. Symphonie von Ludwig van Beethoven, die Rafael Kubelik mit dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks in den 70er-Jahren in Liverpool gespielt hat. Sir Simon Rattle saß damals als Teenager im Publikum und konnte noch nicht ahnen, dass dieses Konzert sein Leben verändern sollte, wie er heute sagt. 53 Jahre später wird er Chefdirigent des BRSO. Seine Mission: das Orchester zum Strahlen bringen. Und: Musikwerken begegnen, als würde er sie zum ersten Mal hören, Routinen durchbrechen, die Abenteuerlust wecken. Wie er dies in München umsetzt, hat er bereits in einigen Konzerten als designierter Chefdirigent am Pult des Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks gezeigt. Nun hat er im Rahmen einer Pressekonferenz präsentiert, auf was sich das BRSO-Publikum in seiner ersten Saison als Chefdirigent freuen darf.

Sir Simon Rattle im Gespräch

Lesen Sie hier ein ausführliches Interview mit dem neuen Chefdirigenten des BRSO und des BR-Chors: "Lasst uns die Freundschaft vertiefen".

Simon Rattle beginnt mit Haydns "Schöpfung" in Ottobeuren

BRSO meets bayerische Blasmusik | Bildquelle: BR Als Chefdirigent beginnt Sir Simon Rattle wortwörtlich ganz am Anfang: Auf dem Programm seines Antrittskonzerts in Ottobeuren steht "Die Schöpfung" von Joseph Haydn. "Für mich war es offensichtlich, mit der Schöpfung zu beginnen, denn in ihr steckt alles. Die ganze Welt", schreibt Rattle in der Saisonbroschüre. Highlight der "Kennenlern-Saison" ist auch der Symphonische Hoagascht des BRSO. Die Idee: Sir Simon Rattle möchte Land und Leute seiner neuen künstlerischen Heimat kennenlernen. Dafür tut sich in einem großen Projekt das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks mit bayerischen Blasmusikkapellen zusammen. Gegenseitiges Lernen und Gänsehaut seien da vorprogrammiert, so der Projektbegleiter, Trompeter und Moderator Dominik Glöbl gegenüber BR-KLASSIK. In der Pressekonferenz ergänzt Sir Simon Rattle, dass das Projekt die Freundschaft vertiefen und einen großen Teil des Landes miteinander verbinden würde.

Weitere Highlights der BRSO-Konzertsaison 2023/24

2024 wird das BRSO 75 Jahre alt. Zu diesem Anlass lässt es sich der Chef höchstpersönlich nicht nehmen, die monumentalen "Gurre-Lieder" von Arnold Schönberg zu dirigieren. Außerdem steht auch mit Sir Simon Rattle das jährliche Open Air-Event "Klassik am Odeonsplatz" an. Sir Simon Rattle wirft in der Pressekonferenz bereits einen Blick auf seine zweite Saison: Da wird es Konzerte des BRSO mit Barockmusik auf historischen Instrumenten geben – darauf freut sich Rattle besonders. Neben den Projekten des Chefdirigenten lädt das Orchester die Dirigentinnen Shiyeon Sung und Emmanuelle Haïm ein. Außerdem zum ersten Mal am Pult des BRSO stehen Maxim Emelyanychev und Krzysztof Urbański. Schubert-Fans kommen auf ihre Kosten, wenn John Eliot Gardiner seinen Schubert-Zyklus mit den Sinfonien Nr. 2-5 fortsetzt. Schubert steht auch auf dem Programm der Dirigier-Legende Riccardo Muti. Große Namen also auch diese Saison beim BRSO.

Konzertsaison 23/24 des BR-Chors

Highlight der Zusammenarbeit des neuen Chefdirigenten Sir Simon Rattle und des BR-Chors ist sicherlich die konzertante Aufführung der Oper "Idomeneo" von Wolfgang Amadeus Mozart kurz vor Weihnachten. Außerdem stehen neben dem künstlerischen Leiter Peter Dijkstra die Dirigentin Krista Audere und der Dirigent Michael Hofstetter am Pult.

Sendung: "Leporello" am 17. Mai 2023 ab 16:05 Uhr auf BR-KLASSIK