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Symphonischer Hoagascht Bayerische Blasmusik trifft auf das BRSO

Sir Simon Rattle möchte als neuer Chefdirigent des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks Land und Leute kennenlernen. Deshalb wird das BRSO gemeinsam mit bayerische Blaskapellen musizieren. Mehr als 100 Blasmusik-Ensembles aus ganz Bayern hatten sich beworben. Jetzt stehen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer für den "Symphonischen Hoagascht" fest.

Alois Altmann und seine Isarspatzen. | Bildquelle: Bayerischer Rundfunk 2022

Bildquelle: Bayerischer Rundfunk 2022

Blasmusik-Ensembles aus Büchlberg, Möckenlohe, Marktoberdorf und dem Unterallgäu können sich freuen. Sie werden im Juli 2024 zusammen mit dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks beim "Symphonischen Hoagascht" musizieren. Insgesamt hatten sich mehr als 100 Blasmusik-Ensembles aus ganz Bayern für das Projekt beworben – mit über 5.000 Musikerinnen und Musikern. Ausgewählt wurden die Ulrichsbläser Büchlberg, die Blaskapelle Möckenlohe, die Brass Band Unterallgäu und das Jugendblasorchester Marktoberdorf.

Rattle will bayerische Tradition kennenlernen

Blasmusik spielt in der Musikkultur Bayerns eine große Rolle. Für Sir Simon Rattle lag es deshalb auf der Hand, mit Blasmusik-Ensembles zusammenzuarbeiten. Als neuer Chefdirigent des BRSO will er so Bayern besser kennenlernen und verstehen. In Kooperation mit dem Bayerischen Blasmusikverband hatte das BRSO deshalb Blasmusik-Ensembles aus ganz Bayern zum gemeinsamen Musizieren eingeladen. Ziel des "Symphonischen Hoagascht" ist es, klassische Symphonik mit traditioneller Blasmusik zu verbinden, Laien und Profis zusammenzubringen und den Austausch zwischen den unterschiedlichen Musikensembles zu fördern. Am Ende wird es ein gemeinsames Abschlusskonzert geben.

Hoagascht – vom Biergarten in den Orchestergraben

Hoagascht ist ein schönes bayerisches Wort und bezeichnet eigentlich einen Hoagartn, also den Garten vor dem Wirtshaus, wo man sich früher getroffen und miteinander Bier getrunken hat. Früher haben die Gäste einfach ihre Instrumente mitgenommen und in dem Biergarten ein bisschen musiziert.

Gemeinsame Proben in Heimatorten der Ensembles

Sir Simon Rattle | Bildquelle: Astrid Ackermann Sir Simon Rattle wird ab Herbst 2023 neuer Chefdirigent des BRSO | Bildquelle: Astrid Ackermann Sir Simon Rattle will schon zu Beginn seiner Amtszeit als Chefdirigent des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks seine neue musikalische Heimat Bayern erkunden - also ab September 2023. Das Projekt erstreckt sich über ein knappes Jahr. Rattle hat vor, zusammen mit Mitgliedern des BRSO die Heimatorte der teilnehmenden Ensembles zu besuchen. Dort soll gemeinsame geprobt werden. Dazu sind auch Begegnungen und Workshops mit Lorenz Dangel geplant, der eigens für die Ensembles ein Stück komponiert.

Großes Abschlusskonzert im Juli 2024

Den Abschluss des "Symphonischen Hoagascht" bildet am 7. Juli 2024 ein gemeinsames Konzert unter der Leitung von Sir Simon Rattle im Showpalast München. Rund 300 Musikerinnen und Musiker aus ganz Bayern werden dafür auf der Bühne stehen. Vorab wird Sir Simon Rattle in einer mehrtägigen Probenphase mit den ausgewählten Ensembles und dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks gemeinsam die "Grande symphonie funèbre et triomphale" von Hector Berlioz proben sowie das Werk von Lorenz Dangel für die Uraufführung. Ergänzt wird das Programm durch traditionelle bayerische Blasmusik.

Jury beeindruckt von großem Interesse

Allein schon von der Anzahl der Bewerbungen zeigte sich die Jury beeindruckt. Sie setzte sich zusammen aus Sir Simon Rattle, dem Komponisten Lorenz Dangel, Dr. Frank Elbert (Landesdirigent des Bayerischen Blasmusikverbandes BBMV), der BR-Volksmusik-Moderatorin Traudi Siferlinger, dem Trompeter und Komponisten Franz Gerstbrein, dem BR-Blasmusikexperten Georg Ried und den BRSO-Mitgliedern Bettina Faiss und Thomas Kiechle.

Ich möchte allen Ensembles aus Bayern danken. Es hat mir Freude bereitet, diese vielen verschiedenen Gruppen anzuhören.
Sir Simon Rattle

Die Jurorinnen und Juroren waren begeistert von dem großen Interesse an dem Projekt, aber auch von der Qualität der Musikvideos, die mit viel Liebe hergestellt wurden, und "zum Teil sehr originell und lustig" waren. Man sehe daran zum einen, wie groß die Leistungsfähigkeit sei, man bekomme aber auch einen Eindruck von den sozialen Punkten der einzelnen Musikvereine. Jetzt ist die Vorfreude auch bei den Musikerinnen und Musikern des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks groß: "Von uns aus dem BRSO sind alle mit Feuer und Flamme dabei."

BR wird ausführlich berichten

Die Programme des BR in Fernsehen, Hörfunk und sozialen Medien werden das Projekt von Beginn an begleiten. Neben der aktuellen Berichterstattung über die verschiedenen Stationen des Projektes wird auch eine Langzeit-Dokumentation für das BR Fernsehen produziert.

Sendung "Leporello" am 15. Juni 2023 ab 16:05 Uhr auf BR-KLASSIK

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Freitag, 16.Juni, 03:42 Uhr

Einer da draußen

Vorfreude und Zweifel

Ein interessantes Projekt. Hoffentlich wird die Doku von kompetenten Menschen sorgfältig erstellt. Dann könnte sie den musikalischen Horizont erweitern.

Was sich mir nicht erschließt, ist die Auswahl der Berlioz-Sinfonie zum gemeinsamen Musizieren. Was hat die denn mit Bayern und dem musikalischen Hintergrund der Hobbymusiker zu tun?

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