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Herbert Schuch und Jonian-Ilias Kadesha Spiel mit dem Unbekannten

Was passiert, wenn man sich erst kurz vor dem gemeinsamen Konzert das erste Mal begegnet? Der Pianist Herbert Schuch tritt mit dem Geiger Jonian-Ilias Kadesha auf. Doch persönlich kennengelernt haben sich Schuch und Kadesha noch nicht. Einzig über Social Media haben sie bisher kommuniziert.

Der Pianist Herbert Schuch | Bildquelle: Felix Broede

Bildquelle: Felix Broede

Ein Konzert mit jemandem spielen, den man eigentlich noch gar nicht kennt? Kein Problem, findet der Pianist Herbert Schuch. Der plant in der laufenden Woche zwei Konzerte mit dem jungen griechischen Geiger Jonian-Ilias Kadesha. Persönlich getroffen haben sich die beiden allerdings noch nie.

Haben sich auf Social Media kennengelernt: Herbert Schuch und Jonian-Ilias Kadesha

Der griechische Geiger Jonian-Ilias Kadesha | Bildquelle: Kaupo Kikkas Jonian-Ilias Kadesha | Bildquelle: Kaupo Kikkas "Das ist so eine neumodische Bekanntschaft", erklärt Schuch im Interview mit BR-KLASSIK. Denn Kadesha und er haben sich in den sozialen Netzwerken kennengelernt. Und angefreundet. Und für eine Konzertserie verabredet. "Das wird sehr, sehr spannend, wenn wir uns persönlich kennenlernen", erklärt Schuch – mehr in freudiger Erwartung als in Zweifeln. Denn natürlich haben sie schon miteinander kommuniziert. Sie kennen sich eigentlich auch schon ganz gut, sagt Schuch, und erzählt, dass Kadeshas Frau gerade kurz vor der Entbindung vom ersten gemeinsamen Kind stehe. "Da steht eine aufregende Zeit bevor", so Schuch.

Doch wie probt man, ohne sich zu begegnen?

Die persönliche Ebene ist also schon ganz vertraut. Doch zusammen geprobt und musiziert habe man eben noch nicht. Geht das vielleicht nicht über eine Videosoftware? "So weit kommt es noch", sagt Schuch. Die Musik muss also live und direkt bleiben. Geprobt wird bei Schuch in Köln, kurz vor dem ersten Konzert, das dann im oberbayerischen Neubeuern stattfinden wird. Dass die beiden zusammenspielen können, sich auch musikalisch verstehen, da ist Schuch sich sicher. Er habe sich ja angehört, wie Kadesha spiele und auch viel Gutes von Kollegen über Kadesha gehört.

Schuch lässt sich nicht einschüchtern. Auch nicht von Beethoven

Auf dem Programm steht dann unter anderen Beethovens Kreutzer-Sonate. Beethoven hatte der Pianist zuletzt auch auf einer CD mit Musik von Ligeti verknüpft. Die Kreutzer-Sonate ist ein traditionsreiches Schwergewicht. Doch auch das nimmt Schuch ganz leicht. Die lange Interpretations-Tradition des Stücks beflügele ihn. Und außerdem muss man ja auch nicht unbedingt alle möglichen Aufnahmen und Aufzeichnungen dazu vorher studieren. "Einfach in die Noten gucken und schauen, was drin steht", so Schuchs Credo.

Herbert Schuch und Jonian-Ilias Kadesha

Freitag, 20. Januar 2023, ehemalige Synagoge, Fellheim
Samstag, 21. Januar 2023, Schloss Neubeuern, Neubeuern
Sonntag, 22. Januar 2023, Stadttheater, Fürth

Sendung: "Leporello" am 18. Januar 2023 um 16.05 Uhr auf BR-KLASSIK

Kommentare (1)

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Freitag, 20.Januar, 23:20 Uhr

Mazacki

Konzert Kadesha und Schuch Fellheim 20.1.23

Erstmals zusammengespielt? Unglaublich. Es war ein berauschender zauberhafter Abend mit zwei virtuosen Musikern, die so ein tiefes Gefühl für die Musik und für einander lebten. Das ist nur durch Seelenverwandschafr zu erklären. Faszinierend!Dankeschön

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