Musik unterm Sternenhimmel? Ja, bitte! "Klassik am Odeonsplatz" wird 25 Jahre alt und bietet am 12. und 13. Juli Open-Air-Konzerte des BRSO und der Münchner Philharmoniker. Auch wenn die Konzerte bereits ausverkauft sind, gibt es noch Möglichkeiten zum Zuhören.
Bildquelle: ©Marcus Schlaf
Es ist ein Highlight im Münchner Musiksommer, insbesondere bei Sonnenuntergang vor atmosphärischer Kulisse: "Klassik am Odeonsplatz" feiert in diesem Jahr sein 25-jähriges Bestehen. Die Konzerte finden am 12. und 13. Juli statt. Samstags spielt das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, sonntags konzertieren die Münchner Philharmoniker.
Üblicherweise spielen die Orchester unter dem Dach der Feldherrnhalle. Doch da der imposante Bau derzeit renoviert wird, haben die Veranstalter – die Landeshauptstadt München und der Bayerische Rundfunk – aus der Not eine Tugend gemacht: Musiziert wird auf einer vor der Halle installierten transparenten Rundbogenbühne – falls doch einmal ein Regenschauer aufkommen sollte.
Franz Welser-Möst dirigiert am 12. Juli bei "Klassik am Odeonsplatz" das BRSO mit einer eigens zusammengestellten Strauss-Orchestersuite. | Bildquelle: Julia Wesely
Das erste Konzert am Samstagabend bestreitet das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, mit dem österreichischen Dirigenten Franz Welser-Möst am Pult – mit einer von Welser-Möst eigens zusammengestellten Orchestersuite aus dem "Rosenkavalier" von Richard Strauss, die das Publikum in Walzerlaune versetzen könnte. Weit umfangreicher als die üblicherweise gespielten Suiten, verbindet die Version von Welser-Möst Höhepunkte aus allen drei Akten der Oper mit feinen Zwischentönen. Davor gibt es ein Gipfeltreffen des BRSO mit dem Starpianisten Daniil Trifonov, der mit seiner Brillanz und Eleganz im populären Dritten Klavierkonzert von Sergej Prokofjew wohl einen wahren Klangrausch auf dem Odeonsplatz entfesseln wird.
Stargeigerin Lisa Batiashvili lebt seit langem in München, ist aber noch nie bei "Klassik am Odeonsplatz" aufgetreten. Das ändert sich in diesem Jahr. Die gebürtige Georgierin hat für ihren Auftritt mit den Münchner Philharmonikern am Sonntagabend das Violinkonzert von Beethoven gewählt. Kein Stück, mit dem man vordergründig brillieren kann, obwohl Beethoven neben Tonschönheit schon auch Virtuosität verlangt. Denn immer wieder schwingt sich der Solopart, vom Ideal des Gesangs getragen, in himmlische Sphären auf. Eine Gelegenheit für Lisa Batiashvili, das Publikum auf dem Platz mit Beethovens weitgespannten Melodiebögen zu verzaubern.
Lahav Shani dirigiert am 13. Juli bei "Klassik am Odeonsplatz" Beethoven und Rachmaninov. | Bildquelle: Michaela Stache
Unter dem Abendhimmel wird Lahav Shani dann das orchestrale Vermächtnis von Sergej Rachmaninow dirigieren, die "Symphonischen Tänze". 1940 im amerikanischen Exil entstanden, verbreitet dieser melancholische Abgesang mit seinen morbiden Walzerklängen und der mittelalterlichen "Dies irae"-Sequenz – Rachmaninows Lieblingsmotiv – einen Sog, dem sich kaum jemand entziehen kann.
"Klassik am Odeonsplatz" ist bereits ausverkauft. Es gibt aber zahlreiche Übertragungen, auch live.
Konzert am 12. Juli mit dem BRSO:
Live auf BR-KLASSIK ab 20.03 Uhr und im Videostream "ARD Klassik" auf YouTube.
Zeitversetzt ab 21.45 Uhr im BR-Fernsehen und auf 3sat.
Konzert am 13. Juli mit den Münchner Philharmonikern:
Live Videostream im Kanal "ARD Klassik" auf YouTube.
Am 17. Juli ab 18.03 Uhr auf BR-KLASSIK und am 19. Juli ab 20.15 Uhr auf 3sat.
Das Erste sendet am 20. Juli ab 22.35 Uhr ein Best-of beider Konzerte.
Autor des Textes: Fridemann Leipold, BR-KLASSIK
Sendung: "Leporello" am 4. Juni 2025 ab 16:05 Uhr auf BR-KLASSIK
Kommentare (0)