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Johann Pachelbel Was Jugendliche in Nürnberg an ihm inspiriert

Was hat die US-amerikanische Pop-Band Maroon 5 mit Barockmusik zu tun? Der Schlüssel heißt Johann Pachelbel. Aus seinem berühmtem Kanon in D-Dur bedienen sich auch Bands wie Maroon 5. Im 20. Jahrhundert wurde das Werk zu einem regelrechten Schlager. Eine Spurensuche in Nürnberg. Dort wurde der Komponist 1653 geboren und starb 1706.

Bildquelle: MUSICA FRANCONIA

Komponisten und ihre Spuren in Bayern

Pachelbel in Nürnberg

Rund 320 Jahre ist der berühmte Pachelbel-Kanon in D-Dur alt. Außer diesem Stück hat Johann Pachelbel zahlreiche weitere Orgelwerke, Motetten und Kammermusik geschrieben. Als Organist arbeitete er in Wien, Eisenach und Erfurt. Doch Nürnberg hatte immer eine besondere Bedeutung für den Komponisten.

Komponisten-Spuren in Bayern

Was Max Reger, Johann Pachelbel, Richard Strauss, Dora Pejačević oder Gustav Mahler gemeinsam? Sie alle haben Spuren in Bayern hinterlassen. Wir stellen sie vor und reisen von Garmisch zum Starnberger See, von München nach Ingolstadt, von Bayreuth nach Weiden.

Organist spielt heute noch Pachelbel

Pachelbel Gedenktafel an der St. Sebaldus Kirche in Nürnberg | Bildquelle: © Martin Brons Bildquelle: © Martin Brons Eine Gedenktafel am Eingang der Nürnberger Sebalduskirche erinnert daran, dass Pachelbel dort bis zu seinem Tod elf Jahre Organist war. Auch heute spielt der aktuelle Organist Martin Schiffel regelmäßig Musik von Pachelbel. Schiffel betont: "Das ist natürlich beeindruckend, weil man die Orgelwerke spielen kann, die er für diesen Raum geschrieben hat." Die Orgel, an der Pachelbel um das Jahr 1700 spielte, gibt es allerdings nicht mehr. Denn im Zweiten Weltkrieg wurde die Sebalduskirche fast komplett zerstört.

Sein inzwischen berühmtestes Werk, den Kanon in D-Dur, zu dem auch eine Gigue gehört, hat Pachelbel allerdings nicht für die Orgel komponiert, sondern für drei Violinen und Basso Continuo. Ein sich wiederholendes Thema im Bass und darüber Variationen laden seitdem immer wieder Musikerinnen und Musiker zu Improvisationen und Variationen ein.

Auch Heavy-Metal-Fans begeistert

Auch Jüngere begeistern sich für die alte Musik: Der 16-jährige Leon Löser spielt seine Version à la Maroon 5 auf der Gitarre. Er ist Heavy Metal Fan, trägt Aufnäher der Bands Metallica und Slayer auf seiner Weste. Mit der Barock-Komposition hat auch er Spaß. "An dem Kanon gefällt mir die Akkordfolge, es harmoniert sehr schön, und der Klang an sich, das geht einfach ins Ohr", sagt Leon Löser.

An dem Kanon gefällt mir die Akkordfolge, es harmoniert sehr schön, und der Klang an sich, das geht einfach ins Ohr.
Schüler Leon Löser

Pachelbel-Schule will Tradition weiterführen

In der Schule – der Johann-Pachelbel-Realschule in Nürnberg – hat er sich in einem Projekt mit dem Barock-Komponisten beschäftigt und zusammen mit seiner Mitschülerin Joy Anomah einen Podcast gemacht. Löser sagt, in der Auseinandersetzung mit Pachelbel habe er viel gelernt, das ihm etwa beim Improvisieren helfe.

Die Schule fühle sich dem Namensgeber verpflichtet, sagt Schulleiter Axel Fahl. Es gibt einen Musikzweig mit Bläser- und Chorklassen. Pachelbel sei selbst Musiklehrer gewesen und habe etwa dem älteren Bruder von Johann Sebastian Bach Klavierstunden gegeben. Dieses Erbe wolle die Schule fortführen.

Sendung: Allegro am 19.11.2024 ab 6:05 Uhr auf BR-KLASSIK

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