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Symphonischer Hoagascht mit Simon Rattle Mit Traktor und Spätzle zum Showpalast

Am 7. Juli ist Symphonischer Hoagascht in München. Das BRSO spielt gemeinsam mit vier Blaskapellen aus Bayern, zusammengehalten von Sir Simon Rattle. Über 300 Menschen werden auf der Bühne im Showpalast stehen – Profis und Laien – und traditionelle Musik, Musik von Berlioz oder sogar eigens für diese Begegnung komponierte Musik spielen. Doch eigentlich ist dieses Konzert nur der Abschluss von etwas viel Größerem. Dem "Symphonischen Hoagascht" sind nämlich eine Menge Begegnungen, ein großer musikalischer und menschlicher Austausch, viel Arbeit und viel Freude vorausgegangen.

Bildquelle: BR

Capriccio | Kulturmagazin | 04.07.2024

Symphonischer Hoagascht

Es sind zwei unterschiedliche Welten. Eigentlich. Denn nun kommt beim Symphonieorchester des BR beides zusammen: Volksmusik und Symphonik. Blaskapellen und Orchester. Laien und Profis. Crossover könnte man das vielleicht nennen, wenn vier Blaskapellen aus Bayern im Konzert auf das BRSO samt seinem Chef Sir Simon Rattle treffen. Der schönere Ausdruck aber ist "Symphonischer Hoagascht." Also ein gemeinsames Musizieren. Und eine zwanglose Begegnung. Mit 300 Leuten auf der Bühne. Da kann es schon mal lauter werden.

Eine Idee von Simon Rattle

Die Ulrichsbläser aus Büchlberg | Bildquelle: Josef Maderer Sind auch mit dabei: Die Ulrichsbläser aus Büchlberg | Bildquelle: Josef Maderer "Der Symphonische Hoagascht" war die Idee von Sir Simon Rattle persönlich. Als er nach München kam, wollte er das Land kennenlernen. Gerne musikalisch. Und da landet man in Bayern eben nun mal ziemlich schnell bei der Blasmusik. Doch so eine Begegnung braucht dann doch Zeit. Es wurde ein Wettbewerb ausgeschrieben. Aus über 100 Kapellen wurden vier ausgewählt. Und schon ein Jahr vor dem Konzert fanden dann die ersten Treffen statt. Die vier Blasmusik-Ensembles bekamen Besuch. Als erstes von einzelnen Musikerinnen und Musikern des BRSO, wie Trompeter Thomas Kiechle. Er war besonders beeindruckt von der Hingabe: "Das ist unfassbar, auch wenn man das jetzt wieder erlebt hat am Wochenende, wie bedingungslos die da alle dabei sind."

Das ist unfassbar, wie bedingungslos die da alle dabei sind.
Thomas Kiechle, Trompeter im BRSO über den Workshop mit den bayerischen Blaskapellen

"Symphonischer Hoagascht" im Videolivestream, TV und Radio

BR-KLASSIK überträgt das Abschlusskonzert des "Symphonischen Hoagascht" am 7. Juli um 17 Uhr im Videolivestream auf br-klassik.de. Im BR Fernsehen wird das Konzert am gleichen Tag zeitversetzt um 20.15 Uhr ausstrahlen. Im Radio läuft der Mitschnitt am 19. Juli um 18.05 Uhr in der Festspielzeit auf BR-KLASSIK. Alle weiteren Sendungen zum Symphonischen Hoagascht finden Sie hier.

Gerade ist er nun von den letzten Proben-Workshops zurückgekommen. Da haben die BRSO-Musikerinnen und -Musiker nun noch einmal ganz genau mit den einzelnen Stimmgruppen der Blaskapellen geübt. Doch auch dazwischen reisten immer wieder Künstler:innen nach Büchlberg oder Memmingen, nach Marktoberdorf oder ins Altmühltal.

"Phon": Lorenz Dangl schreibt ein Stück extra für den Hoagascht

Auch Komponist Lorenz Dangel geht es ganz bewusst ums musikalische Kennenlernen. Der gebürtige Würzburger hat den Blaskapellen plus Symphonieorchester ein Stück auf den Leib geschrieben, auch für ihn, der ohnehin künstlerisch breit aufgestellt ist, ungewöhnlich: "Ein komplettes Symphonieorchester und dann noch mal vier Blasmusikensembles, das hat sich bisher noch niemand einfallen lassen, dafür zu schreiben und das wird für mich eine große Herausforderung und gleichzeitig freue ich mich sehr drauf."

Eine große Herausforderung und eine große Vorfreude
Lorenz Dangel über seinen Kompositionsauftrag für den Hoagascht

Lorenz Dangel im Interview

Der Komponist des Auftragswerkes "Phon" ist bei BR-KLASSIK zu Gast. Lorenz Dangel spricht in der Sendung "Meine Musik" am 6. Juli um 11.05 Uhr über seine Arbeit. Auch bei Anne Schoenholtz war er Gesprächspartner in einer aktuellen Folge von Schoenholtz – der Orchester-Podcast.

Simon Rattle zu Besuch

Mittlerweile ist das Stück fertig. "Phon" heißt es und wird beim "Symphonischen Hoagascht" uraufgeführt. Der wohl aufregendste Besuch für die Blaskapellen war der von Sir Simon Rattle. Jedes einzelne Ensemble hat der Dirigent im jeweiligen Heimatort getroffen. Hat dort den Ort kennengelernt und die Traditionen erforscht, wie etwa Traktorfahren in Marktoberdorf oder Spätzle hobeln in Memmingen. Und er hat mit den Blaskapellen geprobt.

Nach einem Jahr: Endlich das Finale

Und jetzt, nach einem Jahr voller Begegnungen, steht das große Finale an: Der "Symphonische Hoagascht" im Münchner Showpalast, wenn all die Treffen, die das Jahr über stattfanden, hörbar werden. Einmal noch gut üben also, betont Hornist Maximilian Hettmer aus Marktoberdorf: "Weil es bei so vielen Musikern natürlich wichtig ist, dass wir exakt spielen, weil sonst wird’s – bei uns sagt man – ein Mulch."

Kommentare (2)

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Montag, 08.Juli, 09:55 Uhr

Marion Stahl

Hoagascht

Wunderschön, daß es doch noch Neuerungen im musikalischen Bereich gibt. Sir Simon Rattle hat gestern wirklich bewiesen, mit welch herausragenden Fähigkeiten / Qualität auch Laienmusiker dazu beitragen können, daß klassische und traditionelle Musik weiter leben wird. Vielen Dank an alle, die dazu beigetragen haben, das wunderbare Konzert zu ermöglichen.

Sonntag, 07.Juli, 21:16 Uhr

Josef Grünbeck

Thema Verfehlung

Die Bezeichnung "symphonischer Hoagascht" ist eine massive Thema Verfehlung!!! Über die Bezeichnung Symphonie kann ich keine Beurteilung abgeben, aber der Begriff"Hoagascht " wird hier aufs massievste missbraucht!!! Mit einem Hoagascht hat das hier überhaupt nichts zu tun!
Hier wurde um es neutral auszudrücken, eine Mogelpackung verkauft!!!

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