Der Wettbewerb ist vorbei. Die Preisträgerinnen und Preisträger bereiten sich gerade auf die zweite Festival-Tour des ARD-Musikwettbewerbs vor. Wie es den jungen Musikerinnen und Musikern ein halbes Jahr nach dem Wettbewerb geht und was der Sieg ihnen gebracht hat.
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Dramatisch, wehmütig, in sattelfestem C-Moll sitzt der erste Satz des Klavierquintetts von Ralph Vaughan Williams. Fünf junge Musikerinnen und Musiker studieren das wunderschöne Werk gerade ein. Dafür haben sie sich extra in ein Hotel im Schwarzwald zurückgezogen. Die fünf sind Preisträger des ARD-Musikwettbewerbs 2023, jetzt gehen sie gemeinsam auf Tour. In dieser Besetzung spielen sie das erste Mal, wobei drei von ihnen ansonsten als Amelio Trio zusammen musizieren. Das Ensemble war 2. Preisträger im Fach Klaviertrio beim ARD-Wettbewerb 2023.
Geigerin Johanna Schubert freut sich über die Erweiterung: "Das ist natürlich etwas anderes, als wenn wir zu dritt proben, da kennen wir uns seit elf Jahren in- und auswendig", erklärt sie. Aber sie habe das Gefühl, dass es in der neuen Konstellation eigentlich alles ganz gut zusammenpasse. Man komme gut miteinander klar und die Probenatmosphäre sei sehr nett. "Ich glaube, das wird gut."
Als Amelio Trio haben sich Johanna Schubert, Merle Geißler und Philipp Kirchner tatsächlich schon 2012 zusammengetan, als sie an ihrer Musikschule bei "Jugend Musiziert" mitmachten. Das Förderkonzept, Talente durch Wettbewerbe zu motivieren, ist bei ihnen voll aufgegangen. Vergangenes Jahr haben sie die ARD-Auszeichnung bekommen. "Das hat einiges verändert", sagt Cellistin Merle Geißler, allerdings nicht unbedingt in musikalischer Hinsicht: "Wir machen nicht wirklich etwas anders beim Musizieren. Wir proben genauso, wir sind ja genau die gleichen Menschen." Aber in Sachen Konzerte spielen habe sich eben sehr viel getan. Also: mehr Proben, aber auch mehr, was sie an Organisation für die Konzerte machen müssten. "Das ist schon sehr viel mehr geworden."
Am Kontrabass steht Vilmos Mohacsi. Er war beim ARD-Musikwettbewerb Semifinalist. Vilmos spielt normalerweise in Budapest an der ungarischen Staatsoper. Kammermusik ist für ihn etwas Besonderes. Beim Wettbewerb brillierte er mit Solostücken. Jetzt aber kommt es aufs Zusammenspiel und die Kommunikation an. Das gefällt ihm und er freut sich auf die Konzerte. Franz Schuberts Forellenquintett, zwei Klaviertrio-Stücke von Lili Boulanger, ein Quintett von Johann Nepomuk Hummel und noch andere Werke haben die fünf für das Tourprogramm vorbereitet.
Mit vielen Stücken im Tourprogramm gefordert ist Philipp Kirchner am Klavier. So wie seine beiden Spielpartnerinnen des Amelio Trios hat auch er an der Musikhochschule Hannover noch Unterricht, aber er steckt mit Auftritten schon recht fest im professionellen Konzertbetrieb drin. Da komme an Training und Übungspensum einiges zusammen, sagt Philipp Kirchner: "Jetzt hier für die Tour ist das einfach wahnsinnig viel Programm, auch für mich einfach, was ich lernen musste. Deswegen habe ich davor jetzt sehr viel geübt." Den ARD-Wettbewerb habe er schon als sehr stressig und auch mental anstrengend empfunden. Umso mehr Spaß machen nun die Konzerte, weil "man viel freier sein kann, wenn man weiß, dass es im Ernstfall unter schwierigen Bedingungen beim Wettbewerb auch funktionieren kann", erklärt er.
9. Mai, 20 Uhr
Schwarzwald Musikfestival
Alte St-Laurentius-Kirche Schramberg
10. Mai, 20 Uhr
Schwarzwald Musikfestival
Münsterkirche Klosterreichenbach
11. Mai, 19 Uhr
Tegernsee
Barocksaal des ehemaligen Klosters Tegernsee
12. Mai, 19.30 Uhr
Kloster Seeon
Musiksommer zwischen Inn und Salzach
13. Mai, 18 Uhr
München
Veranstaltung mit den Jungen Freunden des BRSO
Bayerischer Rundfunk, Studio 2
-- geschlossene Veranstaltung, nicht offen für Publikum --
14. Mai, 20 Uhr
München
Studiokonzert des Bayerischen Rundfunks, Studio 2 (Live-Mitschnitt BR-KLASSIK)
15. Mai, 20 Uhr
Theaterforum Gauting
bosco, Bürger- und Kulturhaus Gauting
16. Mai, 19.30 Uhr
Salzburg
Stiftung Mozarteum, Wiener Saal
18. Mai, 19.30 Uhr
Schwetzinger SWR-Festspiele
Schloss Schwetzingen, Jagdsaal (Live-Sendung SWR)
19. Mai, 16 Uhr
Schwetzinger SWR-Festspiele
Schloss Schwetzingen, Jagdsaal (Live-Sendung SWR)
Sendung: "Leporello" am Freitag, 10. Mai, ab 16:05 Uhr auf BR-KLASSIK
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