BR-KLASSIK

Inhalt

Richard Wagners "Götterdämmerung" Das große "Ring"-Finale in Coburg

Als krönenden Abschluss von Richard Wagners "Ring des Nibelungen" wird am Ostersonntag die "Götterdämmerung" auf die Bühne des Coburger Landestheaters gebracht. Spielstätte für das Stück ist das Globe, da das große Haus des Landestheaters derzeit saniert wird. Seit 1964 gab es keinen kompletten Ring des Nibelungen mehr in Coburg.

Wagners "Götterdämmerung" am Landestheater Coburg | Bildquelle: Eike Walkenhorst

Bildquelle: Eike Walkenhorst

Der Orchestergraben im neuen Globe Coburg kommt an seine Kapazitätsgrenzen – Richard Wagners Götterdämmerung ist für das Coburger Landestheater eine riesige Kraftanstrengung. Auch was den Platz im Orchestergraben angeht. Zwei Harfen mussten sogar neben der Bühne platziert werden, weil der Platz nicht ausreichte. Mehr als 1.000 Seiten lang ist die Partitur – sechs Stunden, mit Pausen, dauert die Inszenierung. Eine Kraftanstrengung auch für den erfahrenen Generalmusikdirektor Daniel Carter: "Das ist ein sehr schweres Stück. Da kann man sich nicht einfach entspannt zurücklehnen, sondern man ist die ganze Zeit am Agieren und hochkonzentriert."

Wagners "Götterdämmerung": Partitur auf über 1000 Seiten

Wagners "Götterdämmerung" am Landestheater Coburg | Bildquelle: Constanze Landt Die Welt an der Strippe ziehen: Wagners "Götterdämmerung" in Coburg. | Bildquelle: Constanze Landt Die Musik ist packend – vor allem in den lauten, großen Stellen, schwärmt Daniel Carter. In den vergangenen Wochen wurde viel geprobt – doch die komplette "Götterdämmerung" einmal durchzuspielen, sei anstrengend. Doch umso mitreißender werde es dann für das Publikum, ist sich der Generalmusikdirektor sicher: "Man erlebt alles im Orchester. Von den leisesten, bis zu den lautesten Tönen, die es überhaupt im Orchesterrepertoire gibt. Das macht das Stück so spannend". Vor der Pause warten bereits zwei Stunden Musik auf die Zuhörerinnen und Zuhörer. Für den Dirigenten sind das aber eben zwei Stunden von "fassbar schöner Musik", weshalb alle mit Genuss dabei sein werden.

Der letzte Teil des großen Rings

Der Ring des Nibelungen besteht aus vier Teilen. Im letzten Teil, der Götterdämmerung, geht es um Gespinste von Lügen und Verrat. Eine komplizierte Geschichte um Macht und Größenwahn, sagt Regisseur Alexander Müller-Elmau: "Die Menschen gehen zurück und fragen sich, wie kam es eigentlich dazu, dass wir Menschen die Welt derart vernichten? Was ist da passiert?" Auf der Reise zurück in die Mythologie, bis zum "Rheingold", stellen sie fest, dass der Ursprung allen Übels bereits bei den Göttern liegt.

Opern-Steckbriefe zu Wagners "Ring"

Der "Ring des Nibelungen" ist ein komplexer Opernzyklus von Richard Wagner. BR-KLASSIK erklärt, worum es in den vier Teilen geht:

"Das Rheingold"

"Die Walküre"

"Siegfried"

"Götterdämmerung"

Düsteres Finale einer komplexen Geschichte

Richard Wagners "Götterdämmerung" ist durchaus düster und hat eine gewisse Schwere inne. Regisseur Alexander Müller Elmau empfiehlt den Besuchern gar eine gewisse Vorbereitung, damit man der komplexen Geschichte folgen kann. Selbst im Team herrsche darüber immer wieder Erstaunen.

Coburger Ausweichspielstätte Globe

Wagners "Götterdämmerung" am Landestheater Coburg | Bildquelle: Eike Walkenhorst Bühnenbild der neuen Inszenierung der "Götterdämmerung" von Richard Wagner am Landestheater Coburg. | Bildquelle: Eike Walkenhorst Müller-Elmau hat auch die anderen Teile des "Rings" in Coburg als Regisseur verantwortet. Dieses Mal sei die Herausforderung eine besondere gewesen, sagt Müller-Elmau. Denn erstmals wird im neuen Globe Coburg gespielt, da das Landestheater saniert werden soll. Das Globe stellte die Verantwortlichen vor viele Schwierigkeiten, "weil es nicht die Bühnentechnik hat, die das alte Haus hat. Es gibt hier so gut wie nichts. Es gibt eine Drehscheibe, aber das war's dann auch." Für Generalmusikdirektor Daniel Carter war es besonders wichtig, dass die rund viereinhalb Stunden Programm für den Zuschauer nicht langweilig werden: "Man hat diese ganz langen Strecken mit langsamer Musik. Dass man da irgendwie einen Bogen aufbaut, Spannung reinbekommt und eine Geschichte erzählen kann, das liegt nicht nur an uns, sondern auch an den Kollegen auf der Bühne."

Kompletter "Ring" in Coburg erstmals seit 1964

Das Zusammenspiel von Orchester und der Inszenierung auf der Bühne ist besonders wichtig: Während der Proben wird deutlich, dass sich Regisseur und der Orchesterleiter gut abgestimmt haben. "Der Ring des Nibelungen" in Coburg ist jetzt durch die "Götterdämmerung" rund geschmiedet und vollendet. Zum ersten Mal seit 1964 gibt es wieder einen kompletten "Ring" in Coburg. Die Wagner-Inszenierung ist bis Mitte Juni im Globe zu sehen.

"Götterdämmerung" am Landestheater Coburg

Weitere Informationen zur Premiere am Ostersonntag, 31.03.2024, sowie weiteren Vorstellungen finden Sie hier.

Sendung: "Leporello" am 28. März ab 16:05 Uhr auf BR-KLASSIK

Kommentare (0)

Kommentieren ist nicht mehr möglich.
Zu diesem Inhalt gibt es noch keine Kommentare.

Neu bei BR-KLASSIK

    AV-Player