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Samstag, 01.08.2020

20:15 bis 20:45 Uhr

ARD alpha

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Nyugati Pályaudvar in Budapest.
| Bildquelle: BR/SWR/Bea Müller

Bildquelle: BR/SWR/Bea Müller

Bahnhofskathedralen

Nyugati Palyaudvar

Der Film ist ein historischer Rückblick und zugleich architektonisches Porträt der beiden Bahnhöfe Nyugati Palyaudvar und Keleti Palyaudvar in Ungarns Hauptstadt Budapest. Die österreichisch-ungarische Eisenbahn-Kathedrale Nyugati Palyaudvar ist die Einzige, die seit ihrer Entstehung im 19. Jahrhundert kaum modernisiert wurde. Der Keleti Palyaudvar ist als Gegenstück zum Kaiserlichen Nyugati Palyaudvar in seiner alten Schönheit durchdrungen von ungarischem Nationalstolz.

Mitwirkende

 
Redaktion Gábor Toldy
Bereits der legendäre französische Ingenieur Gustave Eiffel war begeistert von Budapest - der ungarischen Hauptstadt der ehemaligen Donaumonarchie. Umso mehr, als sein Büro 1874 den Wettbewerb für die gläserne Bahnhofshalle des Nyugati Palyaudvar gewann. Mit mehr als 6.000 Quadratmetern Fläche und seinen 25 Metern Höhe galt er als fünftgrößter Bahnhof der Welt - und für viele Jahre als Europas modernster. Heute ist die österreich-ungarische Eisenbahnkathedrale die Einzige, die seit ihrer Entstehung kaum modernisiert wurde. Filmemacher Jeremy JP Fekete stöbert in fast vergessenen Winkeln des altehrwürdigen Bahnhofes: wie dem königlichen Wartesaal. Seit rund 100 Jahren ruht er im Dornröschenschlaf und harrt seiner Wiederentdeckung. Einmal im Jahr wird seine verstaubte Ruhe gestört, wenn der glanzvolle kaiserliche Sissi-Zug vom Nyugati Bahnhof über die alten Gleise Richtung Gödöllö rollt - zum ungarischen Lieblingsschloss der Kaiserin.

Ein Budapester Bahnhof, der es mit dem Nyuagti Palyaudvar an alter Schönheit aufnehmen kann, ist der Jahre später erbaute Keleti Palyaudvar. Stein auf Stein, durchdrungen vom ungarischen Nationalstolz - als Gegenstück zum Kaiserlichen Nyugati Palyaudvar. Von seinen Perrons fuhr jahrzehntelang das MAV Symphonieorchester und reiste quer durchs Land, um den Magyaren nach dem Zweiten Weltkrieg Kunst und Kultur zu überbringen. Heute spielt das Orchester längst in den großen Konzerthallen Europas. Ganz in Kinderhand dagegen befindet sich die Pioniereisenbahn. Eine Schmalspurbahn, welche Touristinnen und Touristen und aussichtshungrige Budapesterinnen und Budapester seit 1948 auf den Szechenyi-Berg hinauffährt. Entstanden aus einem sozialistischen Erziehungsprogramm für Eisenbahner.

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