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Mittwoch, 15.12.2021

15:15 bis 15:45 Uhr

ARD alpha

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Bildquelle: BR/WDR

alpha-thema: 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland Schalom und Alaaf

In Köln wird 2017 ein Kleinstkarnevalsverein gegründet. Scheinbar eine Alltäglichkeit – tatsächlich aber sind die "Kölsche Kippa Köpp" der erste registrierte jüdische Karnevalsverein Kölns - und weltweit einzigartig.

Mitwirkende

 
Redaktion Gábor Toldy
Die "Kippa Köpp" haben ein Vorbild: Schon in den 1920er Jahren gab es närrische Kölner Juden und ihren "Kleinen Kölner Klub". Der jüdische Verein lud Karnevalsgrößen wie Willi Ostermann und Karl Küpper zu seinen Sitzungen und war unverzichtbar in Kölns "fünfter Jahreszeit". Nun hat der Kölner Musiker Rolly Brings mit "Schalom, Alaaf" den Kölsche Kippa Köpp sogar extra ein Lied gewidmet. Er möchte zeigen, dass die Juden nicht allein sind. Und hofft, dass das Lied irgendwann zum Repertoire gehört – dass es normal wird, im Karneval "Shalom und Alaaf" zu singen. In der Dokumentation spielt die Band "Brings" den Song zum ersten Mal ein. Mitinitiiert wurde die Vereinsgründung von Christoph Kuckelkorn, dem Präsidenten des Festkomitees des Kölner Karnevals. Für ihn ist der Kölner Karneval ein Abbild der Gesellschaft, in dem ein kleiner Teil fehlte, der vor dem Krieg sehr präsent war – der jüdische Karneval. Der Film begleitet die Vorstandsmitglieder Aaron Knappstein und Volker Scholz-Goldenberg bei ihrer Recherche zu den Ursprüngen der jüdischen Jecken in Köln, über das "närrische Treiben" der leidenschaftlichen Karnevalisten und Kölner, aber auch über ihre bewegenden Schicksale. Der Kölner Rabbiner Yechiel Brukner schaut im Film aus seiner Sicht auf den Karneval. Und Gerhard Küpper, Sohn des berühmten Kölner Karnevalisten Karl Küpper, berichtet aus den Erinnerungen seines Vaters. Erzählt wird von Juden und Karneval heute und in der Vergangenheit, von den verbindenden Elemente zwischen jüdischer Kultur und dem Kölner Karneval - und damit von einem weitgehend unbekannten Kapitel jüdischen Lebens in Deutschland.

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