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Mittwoch, 25.05.2022

22:45 bis 00:15 Uhr

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Margeritenwiese. | Bildquelle: BR/NDR/Nautilusfilm GmbH/arte/Jan Haft

Bildquelle: BR/NDR/Nautilusfilm GmbH/arte/Jan Haft

DOX - DER DOKUMENTARFILM IM BR Die Wiese - Ein Paradies nebenan

Das Zusammenspiel der Arten, die Abhängigkeit der Tiere und Pflanzen voneinander, macht die Blumenwiese zu einem Kosmos, in dem es unendlich viel zu entdecken gibt. In nie gesehenen Bildern stellt Jan Haft einige der schönsten, liebenswertesten und skurrilsten Bewohner einer Wiese vor.

Mitwirkende

 
Redaktion Carlos Gerstenhauer
Nirgendwo ist es bunt, so vielfältig und so schön wie in einer blühenden Sommerwiese. Nirgendwo leben mehr Tierarten auf engstem Raum zusammen und nirgendwo ist das Konzert tierischer Interpreten vielfältiger. Hunderte Arten von Vögeln, Heuschrecken, Zikaden und anderen haben jeweils ihre eigene, unverkennbare Melodie. Hunderte weitere Arten teilen ihre Bedürfnisse stumm, aber mit prächtigen Farben und erstaunlichen Formen mit. Manche Wiesenbewohner führen sogar komplizierte Tänze auf. All das spielt sich zwischen mannigfaltigen Gräsern und farbenprächtig blühenden Kräutern ab, die ihrerseits mit Tricks und Kniffen, die sie im Laufe der Evolution entwickelt und verfeinert haben, ihre Vermehrung sichern. Die Blumenwiese: Eine Welt, in der ein Drittel unserer Pflanzen- und Tierarten zu Hause ist. Kein anderer heimischer Lebensraum ist dem völligen Verschwinden so nahe wie die Blumenwiese. 98 Prozent des extensiven Grünlands ist in den letzten Jahrzehnten verschwunden; durch Umwandlung in Ackerland, durch Düngung mit Gülle und Kunstdünger und durch kurze Mähintervalle. Die staatlich subventionierte Agroindustrie entwickelte im 20. Jahrhundert immer neue Technologien und Geräte, mit denen selbst Feuchtwiesen und Trockenrasen in profitables Wirtschafts-Grünland verwandelt werden konnten. Dem einzelnen Landwirt, oft am Existenzminimum wirtschaftend, kann kein Vorwurf gemacht werden. Empfehlungen und Vorgaben der Agrarkonzerne, gepaart mit einer verfehlten Landwirtschaftspolitik, haben den vielleicht buntesten und reichhaltigsten Lebensraum unserer Heimat an den Rand der Ausrottung gedrängt. Finanziert mit Steuergeldern, denn die Arbeit eines jeden Bauern in der EU wird subventioniert, ohne dass dafür eine Gegenleistung für die Gesellschaft erbracht werden muss. Nach wie vor werden die artenreichen Wiesen weniger. Dabei wäre die Lösung für das Problem ganz einfach …

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