BR-KLASSIK

Beten in der Werkstatt: die Notkirche von Mühlhausen (Mühlhausen/Mittelfranken)
Sie entstanden aus der Not heraus, sollten nur ein Provisorium sein – ganz wenige haben bis heute "durchgehalten“: Notkirchen in Franken. Errichtet nach dem Zweiten Weltkrieg - normale Gebäude, Schuppen oder Scheunen wurden in den zerstörten Städten zu Gotteshäusern umgewidmet. Viele Notkirchen wurden nach wenigen Jahren abgerissen. Doch ein besonders schönes Exemplar steht heute noch im mittelfränkischen Mühlhausen: "St. Josef“ war mal eine Spengler-Werkstatt. Die Kirche wurde nach dem Krieg für rund 500 katholische Heimatvertriebene im evangelischen Ort eingerichtet. 1947 wurde dort der erste Gottesdienst gefeiert. Die Figur des Schutzpatron St. Josef hat der Pfarrer zum 70jährigen Bestehen der Kirche im Internet ersteigert, kurz darauf eine Maria, ebenfalls von eBay. 2022 feiert "St. Josef, der Arbeiter“ in Mühlhausen sein 75jähriges Bestehen.

Zur Ehre Gottes: Kirchenmaler in Franken (Fürth/Mittelfranken)
Die Nürnberger Marthakirche fiel vor sieben Jahren einem verheerenden Brand zum Opfer. Das Team von Matthias Ehmann kam bei der schwierigen Restaurierung zum Einsatz. Dabei entdeckte der Firmenchef unter dem Kirchendach eine Inschrift, die ihn bis heute stolz macht. Es war Ehmanns Großvater, der damals die Kirche ausgemalt hatte. Neben der Marthakirche gibt es rund 1.000 weitere Objekte, die von dem Fürther Unternehmen in den vergangenen Jahrzehnten restauriert oder renoviert wurden. Der jetzige Firmeninhaber Matthias Ehmann ist noch keine 40 Jahre alt und einer der renommiertesten Kirchenmaler und Restauratoren Süddeutschlands.

Brot und Trost: 30 Jahre Bamberger Tafel (Bamberg/Oberfranken)
In Deutschland werden täglich tonnenweise Lebensmittel vernichtet, obwohl sie noch genießbar wären. Gleichzeitig gibt es hierzulande Menschen, denen es schlicht und einfach an Essen fehlt. Die Tafeln sammeln in ganz Deutschland qualitativ einwandfreie Lebensmittel und geben sie an Bedürftige weiter. Für einen symbolischen kleinen Betrag können die Kundinnen und Kunden sich und ihre Familien so über Wasser halten. Auch in Bamberg gibt es eine Tafel, ins Leben gerufen von einem Ehepaar: Michaela Revelant und Wilhelm Dorsch haben für ihren unermüdlichen Einsatz sogar das Bundesverdienstkreuz erhalten. Denn sie setzen sich mittlerweile seit 30 Jahren für Menschen in Not ein.

Blind und unerschrocken: der kleine Maks beim Sport (Stockstadt am Main/Unterfranken)
Von der Frühförderung, über die Schulvorbereitung bis hin zur Einschulung – die Frankenschau begleitet den blinden Jungen Maks aus dem unterfränkischen Stockstadt am Main nun schon fast sein halbes Leben lang. Heute ist Maks sieben Jahre alt und hat in den letzten Wochen viel Neuland betreten: Ob im Wasser oder an Land. Blind Sport zu treiben ist eine große Herausforderung. Doch Maks schreckt vor nichts zurück: macht Salto vom Beckenrand, lernt innerhalb einer Woche Radfahren ohne Stützräder und ist beim Sponsorenlauf an der Schule vorne mit dabei.

Ein Mann und sein Park: der Traumgarten Zellesmühle (Weigenheim/Mittelfranken)
Vor 40 Jahren war rings um den Hof Zellesmühle in Weigenheim / Reusch bei Uffenheim nichts als Ackerfläche. Dann fing Gerhard Hermann an, erste Bäume zu pflanzen. Langsam wurde aus dem Acker ein Landschaftspark. Er zählt heute zu den größten und abwechslungsreichsten Privatgärten Süddeutschlands. Eine Mischung aus fränkischer Landschaft und englischer Gartenarchitektur. Ein Kleinod mit überraschenden Blickachsen und kleinen Gartenräumen.

Zum Schäfer geboren: mehr als ein Traumjob (Markt Berolzheim/Mittelfranken)
Die Lechners aus dem mittelfränkischen Markt Berolzheim widmen sich seit rund 300 Jahren dem Schafehüten. Eine Aufgabe, die sich einerseits kaum verändert hat, aber heute viele neue Herausforderungen birgt. Robert Lechner spricht nicht von einem Traumjob, vielmehr von einer Berufung.