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Samstag, 12.07.2025

15:45 bis 16:30 Uhr

BR Fernsehen

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Bildquelle: NDR/elb motion pictures GmbH/Sebastian Wagner

Länder-Menschen-Abenteuer

Im Herzen Portugals - Mit dem Zug von der Küste in das Douro-Tal

Entlang der Atlantikküste und zweier Bahnstrecken durchqueren die Autoren Maik Gizinski und Babette Hnup den Nordwesten und Zentralportugal: vom Cabo da Roca bis hinauf in die Berge von Portugals einzigem Nationalpark, dem Peneda-Gerês.

Mitwirkende

 
Redaktion Sarah Vogl
Mit dem Zug geht es von Portugals Westküste an die spanische Grenze im Nordosten, eine Entdeckungsreise geprägt von einer Vielzahl an Farben, Landschaften und Klimazonen. Der Zug führt die Filmautoren Maik Gizinski und Babette Hnup vom blauen Meer ins grüne Douro-Tal, von der urbanen Großstadt bis in die sengende Hitze des verlassenen Hinterlandes. In einer perfekt arrangierten Hügellandschaft liegt Sintra. Das Dorf diente lange als Sommerresidenz der Könige. Und was im Prinzip auf jeden, der hier lebt, zutrifft, gilt für Maria und Tomé Marmelo umso mehr: Sie wohnen dort, wo andere Urlaub machen. Ihr Haus steht mitten in Quinta da Regaleira, einem herrschaftlichen Ensemble aus prachtvollen Bauwerken und verwunschenem Park, das zum UNESCO-Weltkulturerbe zählt. Maria und Tomé sind hier die Hausmeister. Und damit die Einzigen, die hier 365 Tage im Jahr rund um die Uhr sein dürfen. Von hier aus beginnt die Zugfahrt vorbei an Palästen und Pinienwäldern in Richtung Praia de Espinho, einem weiten, windumtosten Strandabschnitt vor den Toren der Stadt Porto. Der raue Atlantik türmt hier beste Surfwellen auf. Ricardo Marquez weiß sie zu reiten. Surfen ist Ricardos große Leidenschaft, aber selbst hier an der Atlantikküste ist auf Wind nicht immer Verlass. Ricardo baut deshalb ganz besondere Surfboards. Er entwickelte ein Board, das sich anfühlt und dieselbe Technik wie ein Surfbrett erfordert, aber auf der Straße fährt. Auf einem seiner Boards nimmt Ricardo das Filmteam mit nach Porto, eine der schönsten Metropolen Europas. Fin del Mundo (das Ende der Welt): So nannte man Portugal im Zeitalter der Entdeckungen. Und so fühlt es sich ganz oben im Norden an, im Nationalpark Peneda-Gerês. Mit seiner Randlage zum spanischen Karstgrenzgebirge ist der einige Nationalpark Portugals schon von Natur aus eine wenig berührte Region. Victor Afonso führt täglich 250 Ziegen auf die Alm, jeden Morgen hin, spät am Nachmittag wieder zurück. Victor betreibt seine Farm gemeinsam mit seinem Sohn Ricardo. Ricardo ist hierher zurückgekehrt und heute einer von vielleicht 15 Menschen in der gesamten Region, die jünger als 30 Jahre alt sind. Seine Freunde von früher sind längst aus Peneda weggezogen. Die Reise geht nun mit der Linha do Douro nach Osten. Ursprünglich wurde die Bahnlinie gebaut, um Wein aus dem Douro-Tal zu den Portweinkellereien zu schaffen. Heute ist die Strecke berühmt für ihre atemberaubende Aussicht auf den Fluss.

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