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Sonntag, 26.02.2017

10:10 bis 11:00 Uhr

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Sopranistin Anja Harteros | Bildquelle: Marco Borggreve

Bildquelle: Marco Borggreve

BR-KLASSIK: Wie ein lichter Fluss - die Sängerin Anja Harteros

Star-Sopranistin Anja Harteros gewährt in einem persönlichen Porträt erstmals Einblicke in ihren Alltag. Der Film begleitet sie neun Monate lang auf und neben der Bühne.

Mitwirkende

 
Redaktion Peter Fohrwikl
Opernfans verehren sie als "die Opernkönigin" oder "die Stradivari unter den Stimmen", Kritiker sprechen von ihr in Superlativen, manche nennen sie gar „die beste Sängerin der Welt“: Anja Harteros.

Die 44-jährige Sopranistin, geboren in Bergneustadt und Tochter eines griechischen Vaters, macht mit ihrer Ausnahmestimme und Bühnenpräsenz kontinuierlich Karriere, die sie auf alle wichtigen Bühnen dieser Welt führt. Ihre internationale Karriere begann 1999, als sie als erste Deutsche den 1. Platz des Cardiff Singer of the World-Wettbewerbs holte. Dort lernte sie den Intendanten der Bayerischen Staatsoper Sir Peter Jonas kennen, der sie als kurz darauf nach München engagierte. Bis heute ist die Bayerischen Staatsoper Harteros‘ künstlerische Heimat. Auch der aktuelle Intendant Nikolaus Bachler ist von der Sängerin begeistert: "Was sie so einzigartig macht ist, dass sie alles am Theater auslebt. Ernsthaftigkeit, Genauigkeit und eine kritische Haltung zu sich selbst gepaart mit einer Form von einer Kühnheit – das macht das Ganze so spannend.“

Zum ersten Mal in ihrer mittlerweile 20-jährigen Karriere erlaubt die öffentlichkeitsscheue Ausnahmekünstlerin exklusive Einblicke in ihren Alltag. Sie erzählt Filmemacher Christian Betz offen von den Entbehrungen, die ihr Beruf mit sich bringt, und von dem Druck, dem eine Künstlerin ihres Ranges ausgesetzt ist. "Ich bin ein scheuer Mensch", so Harteros. "Ich mag nicht gerne bekannt sein. Wenn ich das Gefühl habe, ich gehe über die Straße und jeder kennt mich, dann ist das für mich beklemmend."

So entzieht sich Anja Harteros den Mechanismen des Opernbetriebs, hat keinen exklusiven Plattenvertrag, hält ihr Privatleben aus der Öffentlichkeit, verweigert sich einem marktschreierischen Medienschaulaufen. Oft steht sie mit Jonas Kaufmann gemeinsam auf der Bühne. "Natürlich ist sie eine Diva – und das muss sie auch sein! Wenn sie zu allem Ja und Amen sagen würde, könnte sie die Position, die sie hat, nicht erreichen – und vor allem nicht halten. Aber sie ist dabei überhaupt nicht schwierig. Anja ist ein unheimlich herzlicher, freundlicher, lieber und offener Mensch", sagt der 47-Jährige über seine Kollegin.

Der Film begleitet Anja Harteros über neun Monate. Von der „Arabella“-Neuinszenierung, in der sie unter der Regie des bekannten Filmregisseurs Andreas Dresen die Hauptrolle singt, über die Einstudierung der Amelia in "Un ballo in maschera" bis hin zu einem Arienabend in Budapest, wo Harteros zum ersten Mal auftritt. Dabei kommen auch langjährige Weggefährten wie Sir Peter Jonas oder der ehemalige Münchener Generalmusikdirektor Maestro Zubin Mehta zu Wort. Die Neuinszenierung von "Un ballo in maschera" an der Bayerischen Staatsoper bedeutet für Harteros in der weiblichen Hauptrolle und Mehta als Dirigent Neuland: Für beide ist es ein Debüt.

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