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Mittwoch, 05.07.2017

23:05 bis 00:00 Uhr

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Komponist und Bandonionspieler Astor Piazzolla | Bildquelle: picture-alliance/dpa

Bildquelle: picture-alliance/dpa

Aus dem Studio Franken: Jazztime

Jazz aus Nürnberg: Jazz & Beyond

Die ganze Welt des Jazz - Neue CDs, Live-Mitschnitte des BR, Festivalberichte, Musikerporträts, Interpretationen berühmter Jazz-Klassiker im Vergleich: ein Spektrum für neugierige Ohren.

Mar del Plata, 11. März 1921, Astor Piazzolla kommt zur Welt. Aus dem süditalienischen Trani war die Familie - Vater Vicente ein großer Tango-Liebhaber - nach Argentinien ausgewandert. Als Astor acht Jahre alt war, bekam er sein erstes Bandoneon. Die schlechte wirtschaftliche Lage in Argentinien forderte erneut einen Umzug: New York sollte über zehn Jahre Heimat für die Piazzollas sein. 1937 kehrten sie nach Buenos Aires zurück. Astor trat kurze Zeit später seine erste Anstellung im Tango-Orchester von Aníbal Troilo an. Nicht nur für die Welt dieser von Melancholie durchwobenen Musik interessierte sich Astor: Fasziniert von der Kontrapunktik Johann Sebastian Bachs, beschäftigte er sich mit klassischer Musik, studierte bei Alberto Ginastera und Nadia Boulanger. Die Komponistin bestärkte ihn in seiner eigenen musikalischen Sprache mit Elementen des Tango argentino, aus Klassik und Jazz: Der "Tango Nuevo" war geboren. Lange Zeit arbeitete Astor Piazzolla mit dem Dichter Horacio Ferrer zusammen: Das berühmte Tango-Lied "Chiquilin de Bachín" zum Beispiel stammt vom Autoren-Duo. Dieses Lied über den kleinen Jungen, der Rosen verkauft, nahm das Trio um den schwedischen Pianisten Bobo Stenson als Ausgangspunkt für seine musikalischen Exkursionen. Pianist Giovanni Mirabassi dagegen bezieht sich mit seinen Musikern auf die Ballade "Vuelvo al sur". Auch der französische Akkordeonspieler Richard Galliano ließ sich von den Werken Piazzollas inspirieren. Ebenso Pablo Ziegler, der als Pianist selbst im letzten Quintett des großen Arrangeurs und Komponisten mitspielte.

25 Jahre ist es her, dass der Erfinder des „Tango Nuevo" gestorben ist. Diese Ausgabe der Jazztime erinnert an den Mann, der eine unerschöpfliche Neugier auf Klänge besaß und sagte: „Für mich war Tango schon immer eher für das Ohr als für die Füße bestimmt".

"Tango goes Jazz - Hommage an Astor Piazzolla"
Zum 25. Todestag des Bandoneonspielers, Arrangeurs und Komponisten
Aufnahmen mit Stefano Bollani, Hamilton de Hollanda und Astor Piazzolla

Moderation und Auswahl: Beatrix Gillmann

Stefano Bollani & Hamilton de Hollanda: „Oblivion” (A. Piazzolla)
CD „O che será (ecm records 2332, LC 02516)

Astor Piazzolla & Gerry Mulligan: „Summit” (A. Piazzolla)
CD „Summit“ (Tropical Music 68842, LC 09078)

Astor Piazzolla Quintet: „La Camorra” (A. Piazzolla)
CD „The Central Park Concert“ (Chesky Records JD 107)

Pablo Ziegler: „Once again…Milonga” (P. Ziegler)
CD „Pablo Ziegler - Quintet for new tango" (RCA 0 90266 35002 5, LC 00316)

Tangaria: „Chat Pître” (R. Galliano)
CD „tangaria" (milanmusic 3 299039 932421, LC 8126)

Al di Meola: „Milonga del angel“ (A. Piazzolla)
CD „Di Meola plays Piazzolla " (Atlantic Records 0 7567 92744 2 7, LC 0121)

Bobo Stenson Trio: „Chiquilín de Bachín" (A. Piazzolla)
CD „Cantando" (ECM 2023 1775462, LC 2516)

Amelita Baltar: „Vuelvo al Sur“ (A. Piazzolla/F. Solanas)
CD „Referencias“ (Warner Music Argentinia 3984 27203-2)

Giovanni Mirabassi Trio: „Vuelvo al Sur" (A. Piazzolla/F. Solanas)
CD „Out of Track“ (Discograph FR 3 700666 176282, LC 08661)

Astor Piazzolla Quintet: „Adiós Nonino”(A. Piazzolla)
CD „The Central Park Concert“ (Chesky Records JD 107)

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