BR-KLASSIK

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Sonntag, 19.01.2020

12:05 bis 13:00 Uhr

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Hans Sachs Denkmal in Nürnberg | Bildquelle: picture-alliance/dpa

Bildquelle: picture-alliance/dpa

Aus dem Studio Franken Tafel-Confect

Am Mikrofon: Detlef Krenge

Musik vom Mittelalter bis Mozart, frisch zubereitet und mundgerecht serviert. Jeden Sonntag auf dem Menü: ein Top Hit der Alten Musik, sorgfältig ausgewählt und liebevoll präsentiert. Dazu gibt es Kostproben aus der CD der Woche. Das Tafel-Confect ist der Treffpunkt der Originalklang-Szene – übrigens schon seit 1952.

Von den Sternen waren die Menschen schon immer fasziniert. Was sich heute im allgemeinen Interesse für Marsmissionen, schwarze Löcher und cineastische Weltraumepen äußert, war in früheren Zeiten oft einer schlichten Notwendigkeit geschuldet. Denn an den Sternen konnte man sich orientieren. Jahrtausende lang war der nächtliche Himmel die wichtigsten Quelle zur Bestimmung der Position in Raum - und Zeit. In den Sternen hat unsere Kalenderrechnung ihren Ursprung. Um 1700 in Berlin wurde eine Kalenderreform zur Glaubensfrage. Da die evangelischen Reichstände nicht den päpstlich-gregorianischen Kalender übernehmen wollten, aber eine Anpassung an die tatsächlichen astronomischen Gegebenheiten vonnöten war, gründete man kurzerhand die Berliner Sternwarte und versah sie mit einem Kalenderpatent. Im gleichen Atemzug entstand die „Societät der Wissenschaften“, deren geistiger Vater und erster Präsident kein anderer als der Universalgelehrte Gottfried Wilhelm Leibniz war. Der erste Wind der Aufklärung wehte durch Europa, und im barocken Deutschland begann leise eine erstarkende Musiksprache nach den Sternen zu greifen.

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