BR-KLASSIK

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Samstag, 31.01.2015

20:05 bis 22:00 Uhr

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Live aus dem Münchner Prinzregententheater: Konzert des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks

Leitung: Mariss Jansons

Im Alltag gehen sie als Konzertmeister oder Stimmführer weitgehend im Kollektiv auf, diesmal stehen sie als Solisten im Rampenlicht. Sie interpretieren Solokonzerte von Britten, Bottesini, Lazarov, Schulhoff und Strauss. BR-KLASSIK überträgt live.

Welcher Konzertveranstalter kann es sich schon leisten und vermag überdies den logistischen Kraftakt zu stemmen, acht derart hochkarätige Musiker für einen Abend als Solisten zu verpflichten, wie sie das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks aus den eigenen Reihen stellen kann? Sie, die im Alltag als Konzertmeister oder Stimmführer weitgehend im Kollektiv aufgehen, stehen bei diesem Sonderkonzert im Münchner Prinzregententheater als Solisten im Rampenlicht. Chefdirigent Mariss Jansons hat es sich nicht nehmen lassen, seine Musiker selbst am Pult zu begleiten, und für diesen Zweck ein Programm von hohem Seltenheitswert zusammengestellt. Drei unkonventionelle Doppelkonzerte bieten den Kollegen reichlich Gelegenheit zum lebendigen Dialog. Zum Auftakt brillieren der Geiger Anton Barachovsky und der Bratschist Wen Xiao Zheng in einem imposanten Jugendwerk von Benjamin Britten. Gleich zwei Kontrabässe lässt der Verdi-Zeitgenosse Giovanni Bottesini in seiner "Passione amorosa" à la Rossini im Duett "singen", vorgetragen von Philipp Stubenrauch und Alexandra Scott. Im Concerto doppio von Erwin Schulhoff zeigen der Flötist Henrik Wiese und der orchestereigene Pianist Lukas Maria Kuen ihr Können - die pulsierende Partitur des von den Nationalsozialisten verfemten Komponisten ist ein gelungenes Beispiel für die Neue Sachlichkeit im Stil von Hindemith und Strawinsky. Davor stellt der Konzertmeister Radoslaw Szulc dem Publikum mit einem zündenden Stück Balkan-Folklore sein neues Instrument vor, eine kostbare Stradivari-Leihgabe der japanischen Nippon Music Foundation. Und den repräsentativen Schlusspunkt des Abends setzt Carsten Carey Duffin mit dem ersten Hornkonzert des jungen Richard Strauss, das dieser seinem Vater Franz widmete, dem führenden Waldhornisten seiner Zeit.

(Fridemann Leipold)

Solisten: Henrik Wiese, Flöte; Carsten Carey Duffin, Horn; Anton Barachovsky, Radoslaw Szulc, Violine; Wen Xiao Zheng, Viola; Alexandra Scott, Philipp Stubenrauch, Kontrabass; Lukas Maria Kuen, Klavier
Benjamin Britten: Doppelkonzert; Giovanni Bottesini: "Passione amorosa" für zwei Kontrabässe und Orchester; Radoslav Lazarov:
"Teufelsfiedel" für Violine und Kammerorchester; Erwin Schulhoff: Concerto doppio; Richard Strauss: Hornkonzert Nr. 1 Es-Dur
PausenZeichen *
Anne Schnur im Gespräch mit den Solisten
* Als Podcast verfügbar

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