Bildquelle: Todd Rosenberg by courtesy of www.riccardomuti.com
Seit 1971, also seit über 50 Jahren ist der neapolitanische Pultstar Riccardo Muti den Salzburger Festspielen und ihrem Hausorchester, den Wiener Philharmonikern, engstens verbunden - durch Opernproduktionen und Konzertserien. Gerade hat sich der 82-jährige Maestro mit Beethovens "Missa solemnis" vom Chicago Symphony Orchestra verabschiedet, das er 13 Jahre lang als Musikdirektor geleitet hatte. Legendär sind Mutis alljährliche Salzburger Festspiel-Matinéen mit den Wiener Philharmonikern, für die er oft ungewöhnlich beziehungsreiche Programmideen ausheckt. So kombiniert Muti in diesem Jahr die beiden späten, orchesterbegleiteten Vokalsätze aus Giuseppe Verdis "Quattro pezzi sacri" mit der Siebten Sinfonie von Anton Bruckner, der zur Entstehungszeit dieser letzten Chorstücke Verdis 1896 in Wien gestorben ist. Mit dem Wiener Staatsopernchor interpretiert Muti zunächst das eindringliche Passionsfresko "Stabat Mater" und den prachtvollen Lobgesang "Te Deum" aus Verdis Vermächtnis, ehe er mit den Wiener Philharmonikern die E-Dur-Symphonie Bruckners musiziert. Mit ihrem Melodienreichtum und ihrem dunkel-warmen Klang, grundiert durch die hier erstmals von Bruckner zum Gedenken an Richard Wagner eingesetzten "Ring"-Tuben, bescherte die Siebte dem 60-jährigen Komponisten endlich den ersehnten durchschlagenden Erfolg - so dass Bruckner ganz gegen seine unselige Überarbeitungswut nach der Leipziger Uraufführung 1884 keine Note mehr änderte. BR-KLASSIK überträgt die hochkarätige Matinée live aus dem Großen Festspielhaus in Salzburg.