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Freitag, 15.03.2024

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Edmund Eysler, österreichischer Komponist | Bildquelle: picture-alliance/dpa

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KlassikPlus

Der goldene Meister der silbernen Operette

Was passiert, wenn Orchestermusiker altern? Machen Instrumente Kinder klug? Wie wichtig ist die Pause in der Musik? Mal informativ, mal unterhaltsam-spielerisch, mal im Gespräch geht KlassikPlus dem Phänomen Musik vielfältig auf den Grund. Einmal im Monat als aufwändig gestaltetes Musikfeature.

Am 12. März 1946 wird Edmund Eyslers 72. Geburtstag in Wien groß gefeiert. Seine Operette "Die goldene Meisterin" erlebt ihr 450. Jubiläum; er selbst wird zum Ehrenbürger seiner Heimatstadt ernannt. Die letzten acht Jahre hatte der jüdische Komponist nur mit Glück und dank seiner katholischen Frau überlebt. Dem einst stadtbekannten, vom Volksmund "Mundi“ getauften, rauschebärtigen Original waren damals die Leute auf der Straße ausgewichen, der Zutritt zu den öffentlichen Parks war ihm verwehrt, ebenso der zu den Theatern. Dabei hatte er deren Spielpläne - besonders in Wien - über Jahrzehnte mitgeprägt. Besonders mit Schauspiellegende Alexander Girardi hat ihn eine enge Zusammenarbeit verbunden, seit sie 1903 seine erste Operette "Bruder Straubiger" gemeinsam aus der Taufe gehoben hatten. Mit der Internationalisierung der Wiener Operette hatte Eysler nur wenig am Hut, trotzdem gehörte er vor dem Ersten Weltkrieg zu den weltweit meistgespielten Operetten-Komponisten und galt schon damals als vielleicht letzter Repräsentant der Alt-Wiener Musik à la Strauß.

Musikliste:
K: Edmund Eysler

T: "Bruder Straubinger", "Küssen ist keine Sünd"
I: Das große Orchester des Süddeutschen Rundfunks, Ltg.: Fritz Mareczek

T: "Der unsterbliche Lump", "Ja, so ein Räuscherl ist famos"
I: Alice Gross-Jiresch, Felix Pflichter; Großes Orchester der Ravag, Ltg.: Max Schönherr

T: "Der Hexenspiegel", Ouvertüre
I: Wiener Johann-Strauß-Orchester, Ltg.: Max Schönherr

T: "Der lachende Ehemann", "Fiolioli, Fioliola!"
I: Hilda Längauer, Victor Braun; Orchester des Wiener Rundfunks, Ltg.: Max Schönherr

T: "Bruder Straubinger", "Vierblättriger Klee"
I: Anny Schlemm, Herta Talmar, Franz Fehringer; Kölner Rundfunkorchester; Ltg.: Franz Marszalek

T: "Der lachende Ehemann", "Einmal rechts herum, einmal links herum",
I: Gerda Scheyrer, Waldemar Kmentt; Orchester der Wiener Volksoper; Ltg.: Max Schönherr

T: "Der Hexenspiegel", Ouvertüre
I: Wiener Johann-Strauß-Orchester; Ltg.: Max Schönher

T: "Bruder Straubinger", Auftrittslied des Straubinger
I: Willy Reichert; Das große Orchester des Süddeutschen Rundfunks, Ltg.: Fritz Mareczek

T: "Bruder Straubinger", "Küssen ist keine Sünd'"
I: Alexander Girardi, Klavier

T: "Künstlerblut", Gassenbubenlied und Schmetterlinglied
I: Alexander Girardi, Mizzi Zwerenz; Orchester, Ltg.: Edmund Eysler

T: "Der unsterbliche Lump", "A Mädl zum Küssen",
I: Alice Gross-Jiresch; Großes Orchester der Ravag, Ltg.: Max Schönherr

T: "Die gold'ne Meisterin", "O Jaromir",
I: Fritz Muliar, Ossy Kolmann; Radio Symphonieorchester Wien; Ltg.: Franz Zelwecker

T: "Der unsterbliche Lump", "Du bist ein Narr"
I: Felix Pflichter; Großes Orchester der Ravag, Ltg.: Max Schönherr

T: "Die gold'ne Meisterin", "So tanzt man nur in Wien"
I: Peter Minich; Mirjana Irosch; Friedrich Lessky-Chor; Orchester der Wiener Volksoper; Ltg.: Anton Paulik

T: "Bruder Straubinger", Ouvertüre
I: Südfunk-Unterhaltungsorchester, Ltg.: Fritz Mareczek


Die Zitate von Edmund Eysler stammen aus dem Buch von Robert Maria Prosl: Edmund Eysler. Aus Wiens zweiter klassischen Operettenzeit, Wien 1947

Zum 150. Geburtstag von Edmund Eysler
Von Stefan Frey
Wiederholung am Samstag, 14.05 Uhr

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