Dodge City, Kansas, USA, 22. Mai 1925. Der Tenor James King wird geboren. Dodge City ist übrigens im Wilden Westen. "Rauchende Colts", die berühmteste Westernserie schlechthin in den Sechzigern, spielt dort, in dieser echten Westernstadt. Wyatt Earp war hier Marshall. Und als Sohn eines Sheriffs kommt James King zur Welt.
Bildquelle: (c) dpa - Report
Das Kalenderblatt zum Anhören
Der kleine James wählt aber nicht den Colt, wie man erwarten könnte, sondern das Schwert. Er sattelt um – und wird Held! Also Heldentenor. Obwohl zunächst alles ganz anders war.
Schon als Kind fällt James Kings musikalisches Talent auf. Er spielt Geige und singt im Kirchenchor. Die Weichen für eine musikalische Karriere sind gestellt, und sobald der Stimmbruch vorbei ist, wird James zum Bariton ausgebildet. Neun Jahre lang singt er in dieser Stimmlage. Zusätzlich lehrt er an der University of Missouri-Kansas City, tritt auf und konzertiert. Immer als Bariton.
Und dann der Bruch: Er erkennt, dass er in Wahrheit zum Tenor geboren ist. Jahre harter Arbeit folgen, bis er 1961 in Europa als Tenor debütiert. Von hier ist es auf die Bühnen der restlichen Welt nur noch ein kleiner Schritt. Und James King geht ihn. Von nun an gilt er als einer der herausragendsten US-amerikanischen Tenöre, jahrzehntelang. Am liebsten übrigens in Opern von Richard Wagner oder Richard Strauss.
Wie gesagt, das Schwert immer fest am Mann, bisweilen auch mit Pfeil und Bogen, tritt er seinen Widersachern entgegen, und das Publikum ist begeistert. Am 20. November 2005 stirbt James King in Naples, Florida, knapp 68 Tagesritte entfernt von Doge City.
YouTube-Vorschau - es werden keine Daten von YouTube geladen.
James King Met 1968 Live Lohengrin "In Fernem Land"
Unsere Reihe "Was heute geschah" zu bemerkenswerten Ereignissen der Musikgeschichte können Sie auch um 8:40 Uhr, um 12:30 Uhr und um 16:40 Uhr auf BR-KLASSIK im Radio hören. Weitere Folgen zum Nachhören finden Sie hier.
Sendung: "Allegro" am 22. Mai 2025 ab 06:05 Uhr auf BR-KLASSIK
Kommentare (0)