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Der Komponist Leo Fall wird geboren Spöttischer Rebell der Operette

Olmütz, 2. Februar 1873. Leo Fall wird geboren. Als Sohn eines Militärkapellmeisters komponiert er zunächst Opern und Kabarettlieder, bis er schließlich in der Operette sein Glück findet. Er wird nicht nur zu einem der meist aufgeführten Komponisten seiner Zeit, sondern auch zu einem der anerkanntesten. Selbst ein Neutöner wie Ernst Krenek nennt ihn "den vielleicht letzten großen Meister der Operette."

Bildquelle: © Operetta Archives, Los Angeles

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Was heute geschah: 2. Februar 1873

"Er ist der Musiker, der Künstler, der Gestalter unter den modernen Operettenkomponisten. Lehár ist Naturbursch, aber auch von der Protzigkeit des Neureichen. Kálmáns unentwegtes Ungartum kann auf das große Publikum wirken. Aber, Leo Fall ist Leo Fall!"

Das schreibt der Musikkritiker Erich Urban 1925 in seinem Nachruf auf den OperettenkomponistenLeo Fall. Falls letzter großer Triumph ist da gerade erst drei Jahre her: "Madame Pompadour", eine frech-frivole Zeit-Operette - in Berlin und London gleichermaßen erfolgreich und geschrieben für Fritzi Massary, die legendäre Operettendiva der 20er-Jahre.

Entbehrungsreiche, aber von "Musik durchdrängte" Kindheit

Aufgewachsen in einer nicht gerade begüterten, aber umso musikalischeren Familie, ist Leo Falls Kindheit zwar entbehrungsreich, aber von "Musik durchdrängt". Sein Vater ist Militärkapellmeister, schreibt fürs Theater und instrumentiert. Die Söhne helfen mit und lernen so früh das Musikerhandwerk. Leo darf sogar studieren, komponiert zunächst Opern und Kabarettlieder, bis er schließlich in der Operette sein Glück findet und zu einem der meist aufgeführten Komponisten seiner Zeit wird.

Stilistische Vielfalt

Fall sei einer von den Künstlern gewesen, die sehr viel Geld verdienten, aber immer noch mehr ausgaben. Die Zahl seiner Werke wäre wohl auch darum so groß, weil er, um neues Geld zu schaffen, immer Neues produzieren musste.Der musikalischen Qualität seines Werks ist dies nicht anzumerken. Vielmehr besticht dessen stilistische Vielfalt: mondän und elegant wie in seinem Welterfolg "Die Dollarprinzessin" oder schlicht und volkstümlich wie im nicht minder populären "Fidelen Bauern". Dabei treibt Fall die Absurdität des Genres bis an den Rand des Dadaismus.

Keiner seiner Rivalen hat so lachen können. Und als alter Humorist, der das Evangelium des Witzes predigt, glaube ich, dass Leo Fall darum der Beste seiner Zunft war.
Kabarettist Fritz Grünbaum, Librettist von Leo Fall

Was heute geschah

Unsere Reihe "Was heute geschah" zu bemerkenswerten Ereignissen der Musikgeschichte können Sie auch um 7:40 Uhr, um 13:30 Uhr und um 16:40 Uhr auf BR-KLASSIK im Radio hören. Weitere Folgen zum Nachhören finden Sie hier.

Sendung: "Allegro" am 2. Februar 2023 ab 06:05 Uhr auf BR-KLASSIK

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