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25. August 1918 – Leonard Bernstein wird geboren Eine amerikanische Erfolgsstory

Lawrence (Massachusetts, Vereinigte Staaten), 25. August 1918. Leonard Bernstein wird geboren. Über Nacht wurde Bernstein zum Star, als er kurzfristig für den erkrankten Bruno Walter bei den New Yorker Philharmonikern einsprang. Das Konzert schrieb amerikanische Musikgeschichte. Und von da an ging es für das junge Genie steil bergauf – als Dirigent, Pianist, Pädagoge und Komponist.

Dirigent Leonard Bernstein | Bildquelle: picture-alliance/dpa

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Was heute geschah zum Anhören

Die Tondichtung "Don Quixote" von Richard Strauss war neben dem Vorspiel von Richard Wagners "Meistersingern" einer der Programmpunkte jenes legendären Konzertes, durch das Leonard Bernstein am Pult der New Yorker Philharmoniker über Nacht einem großen Publikum bekannt wurde. Anspruchsvolle Stücke, die der erst 25-Jährige da am 14. November 1943 als Dirigent an Stelle des erkrankten Maestro Bruno Walter zu meistern hatte. "Nach wenigstens einer kurzen Besprechung mit dem bettlägerigen Bruno Walter erschien Leonard Bernstein auf dem Podium der Carnegie Hall in einem Konzert, das durch Rundfunk in ganz Amerika verbreitet wurde und wahrhaft amerikanische Musikgeschichte machte", so Bernstein-Biograph Peter Gradenwitz.

Bernsteins steiler Aufstieg

Leonard Bernstein - Komponist, Dirigent, Pianist | Bildquelle: picture alliance/AP Images Leonard Bernstein dirigiert die New Yorker Philharmoniker, Juli 1959 | Bildquelle: picture alliance/AP Images Nach dem Harvard-Studium und anschließenden Gelegenheitsjobs als Klavierlehrer und Barpianist fand Leonard Bernstein eine Vaterfigur in dem Dirigenten Serge Koussevitsky, der ihm die europäische Mentalität und das entsprechende Repertoire vermittelte. Das tat Not, denn in Amerika ausgebildete Dirigenten waren seinerzeit weder in der Heimat noch in Europa besonders angesehen. Sie litten unter den Vorurteilen, die verbunden waren mit der vermeintlich seichten amerikanischen Broadway-Musik. Und davon war auch der Musical-Komponist Leonard Bernstein betroffen, der 1945 mit "On the Town" seinen ersten Erfolg feierte und mit seiner "West Side Story" 1957 Musical-Geschichte schreiben sollte.

Enthusiast und Charismatiker

Als Leonard Bernstein am 17. Mai 1969 seinen Abschied von den New Yorker Philharmonikern nahm, hatte er in seiner glanzvollen 11-jährigen Tätigkeit fast 950 Konzerte dirigiert, über 100 davon im Ausland: in Südamerika, Europa, im Nahen und Fernen Osten und in der Sowjetunion. Über Bernstein, der am 14. Oktober 1990 starb, hatte die New York Times nach dem großen Debüt im Jahr 1943 geschrieben:

Es ist eine schöne amerikanische Erfolgstory.
New York Times

Der Enthusiasmus, den er seinerzeit in New York entfacht hatte, war mit ihm alsbald wie ein Markenzeichen verbunden. Und zwar nicht nur in Amerika, sondern in der ganzen Welt.

Aus Bernsteins New Yorker Debütkonzert

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Strauss Don Quixote op.35 - Bernstein - NYP 1943 | Bildquelle: goodmanmusica (via YouTube)

Strauss Don Quixote op.35 - Bernstein - NYP 1943

Was heute geschah

Unsere Reihe "Was heute geschah" zu bemerkenswerten Ereignissen der Musikgeschichte können Sie auch um 7:40 Uhr, um 13:30 Uhr und um 16:40 Uhr auf BR-KLASSIK im Radio hören. Weitere Folgen zum Nachhören finden Sie hier.

Sendung: "Allegro" am 25. August 2022 ab 6:05 Uhr auf BR-KLASSIK

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