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Konzerthaus München BR-Intendantin fordert Entscheidung von Politik

Es ist ein Hin und Her: Erst fiel die Entscheidung für den Bau des neuen Konzerthauses in München. Dann verordnete Ministerpräsident Markus Söder angesichts der Krisen eine "Denkpause". Nach den Wahlen fordert nun BR-Intendantin Katja Wildermuth die Politik auf, das Projekt "mit frischem Elan" anzugehen.

BR-Intendantin Katja Wildermuth | Bildquelle: dpa-Bildfunk/Markus Konvalin

Bildquelle: dpa-Bildfunk/Markus Konvalin

In der Debatte um das geplante neue Konzerthaus in München hat die Intendantin des Bayerischen Rundfunks Katja Wildermuth von der Politik eine Entscheidung angemahnt: "Wir setzen da drauf, dass die Politik das Konzerthausprojekt nach der Wahl jetzt mit frischem Elan angeht", sagte Wildermuth am Donnerstag in der Sitzung des Rundfunkrats in München. Bayerns einzigartige Musik- und Kulturszene habe sich eine "kraftvolle Entscheidung verdient". Der Freistaat plant das Konzerthaus, das Spielstätte des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks (BRSO) werden soll. Angesichts der geschätzten Kostensteigerungen hatte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) dem Vorhaben aber eine Denkpause verordnet, gleichwohl liefen die Planungen weiter. Söder hatte unter anderem darauf verwiesen, dass es in München schon die Isarphilharmonie, das Kulturzentrum Gasteig mit der Philharmonie und den Herkulessaal gibt. Seine Zweifel an einem weiteren Bau hatten in Politik und Gesellschaft teils Zuspruch, aber auch viel Kritik bekommen. Auch der Star-Dirigent und neue Chef des Symphonieorchesters Sir Simon Rattle hatte mehrfach die Umsetzung des Projekts gefordert.

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Lesen Sie hierzu auch ein Interview mit der neuen Interims-Geschäftsführerin der Gasteig GmbH Stephanie Jenke.

Sendung: "Leporello" am 20. Oktober 2023 ab 16:05 Uhr auf BR-KLASSIK

Kommentare (6)

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Donnerstag, 26.Oktober, 10:59 Uhr

Franz Spielmann

Vorbild Berlin

Berlin macht vor, wie man bei doppelter Bevölkerungszahl und mindestens drei großen Orchestern (statt zwei in München) gut mit zwei Konzertsälen auskommt (Philharmonie und Konzerthaus). Neben Herkulessaal und der- wie ich zugebe - nicht besonders geglückte Isarphilharmonie wäre aber nur noch EIN weiterer Konzertsaal nötig. Hier sollten sich BR und Philharmoniker endlich zusammentun, ob der Gasteig saniert werden oder ein ganz neuer Saal her muss. Bislang scheiterte das am Prestigedenken des BR-Orchesters.

Dienstag, 24.Oktober, 00:29 Uhr

Trappe

München als zweitgrößte Kulturmetropole nach Berlin sollte und muss einen würdiges Konzerthaus erhalten. Wenn unser Staat dank unsinniger Politiker das Geld lieber in viele sinnlose Projekte investiert, muss erst Recht dieser Konzertsaal her, alles andere wäre unter der Würde des Landes. .

Montag, 23.Oktober, 13:55 Uhr

Neuhauser

Es wird nicht besser....

Söder verweist auf die Isarphilharmonie (ein Provisorium mit überschätzter Akustik), das Kulturzentrum Gasteig (ein leergeräumtes Gebäude, eine Baustelle ohne Bauplan und Finanzierung) und den Herkulessaal (der älteste aber der einzige noch funktionierende Konzertsaal) - Söder hat weder Ahnung von noch Interesse an klassischer Kultur darum werden wir wahrscheinlich auch noch mit dem sanierungsbedürftigen Nationaltheater leben müssen, bis der Eiserne Vorhang wirklich nicht mehr zugeht dann ist München für lange Zeit kulturelle Diaspora. Daher sollten wir jetzt das Angebot noch nutzen solange es geht, es werden deutlich schlechtere Zeiten kommen.

Sonntag, 22.Oktober, 10:26 Uhr

Charlie

Neuer Konzertsaal

Das Projekt im Werksviertel ist zu teuer, der Platz zu knapp, die Glasfassade im unterhalt zu kostspielig. Das Marstalltheater mit Erweiterungsbau wie im Gutachten vom Akustiker Toyota wäre die ideale Lösung gewesen, wurde von den Politikern damals unterbunden. Es wäre auch kostengünstiger gewesen, der Standort neben der Staatsoper hätte perfekt gepasst, was im Werksviertel nicht der Fall ist, das ist nun mal Bahnhofstandort. Der Gasteig als Kulturzentrum mit hervorragende Lage muss schnellstens renoviert und in Betrieb genommen werden, der große Saal ist nicht soooo schlecht wie Gergiev und andere ihn kritisiert haben, man kann das optimieren, dafür gibt es Spezialisten, auf keinen Fall entkernen. Liederabende passen da nicht hinein, dafür gibt es genug andere Säle in München.

Samstag, 21.Oktober, 00:59 Uhr

Livia

Über 1 Mrd. nur für ein Prestigeobjekt einer Kunstform, die zwar einst ein Gipfel der Möglichkeiten war, aber heute vielleicht endlich neue Wege auch der Präsentation gehen sollte, damit sie nicht Sache der 60+ und einer kleinen Minderheit bleibt.
Das viele Geld sollte besser direkt in Wohnungen für sozial Schwächere investiert werden, damit München eine Stadt für alle, nicht eine für Superreiche bleibt.

Freitag, 20.Oktober, 21:31 Uhr

Moni

irgendwie und sowieso

vor allem hat München KEINE KONZERTORGEL - im Gegensatz zu Hamburg ...

... und die Orgel im Gasteig scheint in der Versenkung verschwunden .... seit M. Jansons!

... welch eine bedauerliche Blamage ...

es geht bergab mit Bayern und der Kultur sowieso ...

Die Gelder fließen in Kriege, Flüchtlinge und weitere unsinnige Ausgaben ... wie lange noch???

Und niemand protestiert ... gut für diese inkompetenten Politiker und eine fragwürdige Justiz!

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