Bildquelle: © TAM Regensburg 2018, Hanno Meier
Jan Dismas Zelenka gilt als der bedeutendste tschechische Komponist der Barockzeit, seine Musik zeugt, wie Johann Friedrich Rochlitz einst schrieb, "von einem Tiefsinn, von einer Kenntnis gelehrter Harmonik und einer Geübtheit in deren Handhabung, die ihm seinen Stuhl nahe an den Johann Sebastian Bachs rückt". Den größten Teil seines Lebens stand Zelenka im Dienst des Dresdner Hofes, wo er sich als "Kirchen-Compositeur" profilierte. Geistliche Musik bildet auch das Zentrum seines Schaffens. Vieles davon kennt man bereits und schätzt es für seine kühne, ambitionierte, unkonventionelle Machart. Manches ist aber immer noch zu entdecken - so die drei Zyklen mit insgesamt 33 Vesper-Psalmen, die zwischen 1725 und 1728 für die Dresdner Hofkirche entstanden. Der tschechische Organist und Dirigent Adam Viktora hat das außergewöhnliche Opus kürzlich wieder zugänglich gemacht und mit seinem gemischt vokal-instrumentalen Ensemble Inégal - Prager Barocksolisten in Referenzaufnahmen auch auf CD eingespielt. Im Rahmen der vom Bayerischen Rundfunk und dem Germanischen Nationalmuseum Nürnberg veranstalteten Konzertreihe "Musica Antiqua" gastierte das Prager Ensemble in der Frankenmetropole, und es präsentierte unter dem Motto "Klangpracht für Dresden" eine repräsentative Auswahl aus Zelenkas Psalmvertonungen. Mit dabei - ein hochkarätig besetztes Solo-Vokalquintett, darunter die tschechische Sopranistin Gabriela Eibenová und der deutsche Countertenor Kai Wessel.