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Freitag, 08.03.2024

20:05 bis 22:00 Uhr

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Joshua Weilerstein | Bildquelle: Paul Marc Mitchell

Bildquelle: Paul Marc Mitchell

Live aus dem Herkulessaal der Münchner Residenz - Surround Konzert des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks

Leitung: Joshua Weilerstein

Leider musste Robin Ticciati die Leitung der Konzerte dieser Woche aus gesundheitlichen Gründen abgeben. Dankenswerterweise ist der junge amerikanische Dirigent Joshua Weilerstein kurzfristig für Ticciati eingesprungen, nachdem er bereits 2022 mit dem ARD-Preisträgerkonzert ein umjubeltes Debüt beim Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks gegeben hatte. Weilerstein, geboren 1987 in Rochester im Bundesstaat New York, stammt aus einer Musikerfamilie und hat am New England Conservatory of Music in Boston studiert. Schon mit dem Orchestre de Chambre de Lausanne hat Weilerstein beachtliche Einspielungen vorgelegt, seit Herbst leitet er das Aalborg Symphony Orchestra in Dänemark. In München nun dirigiert Weilerstein die monumentale Fünfte Sinfonie von Dmitrij Schostakowitsch und hat mit dem BRSO ein auf den Komponisten eingeschworenes Kollektiv vor sich. Das 1937 in Leningrad uraufgeführte Fünfte sollte den lebensbedrohlich schikanierten Komponisten gegenüber der stalinistischen Kulturbürokratie rehabilitieren. Dass dies jedoch alles andere als ein Werk der Anpassung ist, verraten schon der abgrunddüstere, auch sarkastische Tonfall und der monoton hämmernde Jubel am Ende, wie Schostakowitsch später bekannte: "Das ist doch keine Apotheose. Man muss schon ein kompletter Trottel sein, um das nicht zu hören." Davor gibt es wie geplant eine Wiederbegegnung mit der norwegischen Geigerin Vilde Frang, die diesmal das neoklassizistische Violinkonzert von Igor Strawinsky spielt. Hörbar hat sich Strawinsky hier von Bach inspirieren lassen, wie schon die barocken Satztitel Toccata, Aria und Capriccio verraten. Freilich schrägt Strawinsky die Harmonik immer wieder an, verhakt die Rhythmen grotesk und treibt die Virtuosität auf die Spitze - ein artifizielles Spiel mit historischen Gesten und Figurationen.

Solistin: Vilde Frang, Violine
Igor Strawinsky: Violinkonzert D-Dur; Dmitrij Schostakowitsch: Sinfonie Nr. 5 d-Moll

Dazwischen:
PausenZeichen
Robert Jungwirth im Gespräch mit Vilde Frang

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