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Bernard Haitink wird geboren Eine hellwacher und kühler Kopf

Amsterdam, 4. März 1929. Der Dirigent Bernard Haitink wird geboren. Fast 30 Jahre lang war er in seiner Geburtsstadt Chefdirigent des Royal Concertgebouw Orchestra Amsterdam, und am Pult des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks war er ein gern gesehener Gast. Besonders mit seinen Dirigaten der Werke Bruckners und Mahlers wurde Haitink weltberühmt. 2021 starb er mit 92 Jahren.

Der Dirigent Bernard Haitink | Bildquelle: picture alliance / Fred Toulet/Leemage

Bildquelle: picture alliance / Fred Toulet/Leemage

Das Kalenderblatt zum Anhören

"Gefahr in diesem Beruf ist, mit allem organisatorischen Getue und öffentlicher Meinung und Druck von Organisationen und Management – dass man musikalisch austrocknet und nur noch ein Taktschläger, ein Luftsortierer wird. Und das will ich um jeden Preis vermeiden."
So lautete eines der Credos des Dirigenten Bernard Haitink. Er war ein Mann, dessen musikalische Reife im Alter noch wuchs, obwohl sie ihm schon in jungen Jahren gegeben war. In seiner Generation ist das Gegenteil von Eitelkeit unter international renommierten Dirigenten selten anzutreffen gewesen. Er aber hat sich immer vollkommen unprätentiös und sachdienlich bedeutende Partituren erarbeitet. Bei aller Energie im Bewegungsablauf war ihm nichts so fremd wie das Selbstverliebte eines Taktstockvirtuosen. Haitink übte hellwach mit kühlem Kopf Kontrolle aus.

Bernard Haitink auf BR-KLASSIK

Symphonische Matinée am 03. März 2024, ab 10:05 Uhr auf BR-KLASSIK: Bernard Haitink zum 95. Geburtstag (1)
Klassik-Stars am 04. März 2024, ab 18:05 Uhr auf BR-KLASSIK: Bernard Haitink zum 95. Geburtstag (2)
Bernard Haitink dirigiert Beethovens Missa solemnis am 05. März ab 00:00 Uhr im BR Fernsehen

Die Kunst des Weglassens

"Ja, die Kunst des Dirigierens ist auch ein bisschen die Kunst des Weglassens. Weil, natürlich: Man fängt an, dass man viel unnötige Sachen macht als Dirigent, als junger Dirigent. Und es ist nicht allein, dass das einem Orchester nichts nützt, aber dass es auch destruktiv sein kann. Man muss sich entwickeln als Dirigent, solange das geht, dass man mit Weniger Mehr erreicht. Natürlich muss man ein Orchester leiten, aber noch wichtiger ist, dass man ein Orchester motiviert und inspiriert."

Lieblingsobjekte Bruckner und Mahler

Unter den Tondokumenten des Dirigenten sind die Bruckner- und Mahler-Interpretationen für die Nachwelt am wichtigsten. Es ging Haitink nicht um die Mitteilung seiner persönlichen Sicht auf Bruckner oder Mahler, immer um Bruckner oder Mahler selbst. Gerade das Werk dieser beiden Komponisten hat sich über Jahrzehnte hinweg als sein Lieblingsobjekt interpretierender Anstrengung herauskristallisiert.

Bernard Haitink dirigiert das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks

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BRSO: Bernard Haitink dirigiert Beethovens 9. Symphonie (Auszug) | Bildquelle: Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks (via YouTube)

BRSO: Bernard Haitink dirigiert Beethovens 9. Symphonie (Auszug)

Was heute geschah

Unsere Reihe "Was heute geschah" zu bemerkenswerten Ereignissen der Musikgeschichte können Sie auch um 7:40 Uhr, um 12:30 Uhr und um 16:40 Uhr auf BR-KLASSIK im Radio hören. Weitere Folgen zum Nachhören finden Sie hier.

Sendung: "Allegro" am 04. März 2024 ab 06:05 Uhr auf BR-KLASSIK

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