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Vor 90 Jahren: Komponist Krzysztof Penderecki wird geboren Bodenständiger Überflieger

Dębica, 23. November 1933. Der polnische Komponist Krzysztof Penderecki wird geboren. Der Sohn eines musikbegeisterten Anwalts legt einen geradezu kometenhaften Aufstieg hin. Dank seiner Erfolge bekommt Krzysztof Penderecki Kontakt zu Verlegern und Veranstaltern auch jenseits des Eisernen Vorhangs – darunter auch eine Uraufführung bei den Donaueschinger Musiktagen.

Krzysztof Penderecki | Bildquelle: picture-alliance/dpa

Bildquelle: picture-alliance/dpa

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Krzysztof Penderecki wird geboren

Dass er ganz früh schon auf Geige und Klavier glänzt – keine Frage. Dass er in Krakau Komposition studiert – vollkommen klar. Dass er mit Mitte 20 beim Warschauer Wettbewerb junger polnischer Komponisten anonym drei Stücke einreicht – zu erwarten. Dass er aber dann auch für alle drei einen Preis bekommt – das erstaunt dann manche doch ein bisschen. Dank dieser Erfolge bekommt Penderecki Kontakt zu Verlegern und Veranstaltern auch jenseits des Eisernen Vorhangs. Und bereits ein Jahr später hat er eine Uraufführung bei den Donaueschinger Musiktagen.

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Krzysztof Penderecki - Treno a las víctimas de Hiroshima (1960) | Bildquelle: Historia de la Música (via YouTube)

Krzysztof Penderecki - Treno a las víctimas de Hiroshima (1960)

Dann wird er Professor, später Rektor der Krakauer Musikakademie, gründet ein Studio für elektronische Musik. Und bleibt ständig in Bewegung. Probiert alle möglichen Genres aus von der Sonate über das Streichquartett bis zu Opern und Symphonien. Selbst Filmmusik macht er – für Stanley Kubricks "Shining" etwa.

Verrat an der "ernsten Musik"?

Ein Teil seiner Kollegenschaft nimmt ihm das übel. Sie witterten Verrat an der konstruierten, ernsten, gehaltvollen Musik, deren Gütesiegel es per se schon ist, nur von einem kleinen Kreis Eingeweihter verstanden zu werden. Penderecki aber will: Publikum! Und das bekommt er. "Ich liebe es, unbekannte Wege zu gehen", sagt er, und dazu sind ihm alle Mittel recht, moderne wie sehr alte Ausdrucksmittel. Er verwebt gregorianische Melodien mit tonalen Elementen, zwölftönigen Strukturen und aggressiven Clustern zu einer sehr bildhaften Tonsprache.

Ich liebe es, unbekannte Wege zu gehen.
Krzysztof Penderecki

Musik und Bäume haben Wurzeln

Und auf seinem Landsitz bei Krakau kultiviert er eine riesige Baum-Sammlung, über 1700 Sorten. Parallelen zu seiner Arbeit? Na klar. "Ich glaube an Musik, die Wurzeln hat. Und die europäische Musik hat Wurzeln, die man nicht vergessen darf", so Penderecki.

Was heute geschah

Unsere Reihe "Was heute geschah" zu bemerkenswerten Ereignissen der Musikgeschichte können Sie auch um 7:40 Uhr, um 13:30 Uhr und um 16:40 Uhr auf BR-KLASSIK im Radio hören. Weitere Folgen zum Nachhören finden Sie hier.

Sendung: "Allegro" am 23. November 2023 ab 06:05 Uhr auf BR-KLASSIK

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