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Bayreuth-Einspringer Andreas Schager "Die Sitzproben sind überstanden"

Eine erneute Umbesetzung, zwei Wochen vor Beginn der Bayreuther Festspiele: Andreas Schager übernimmt den Parsifal in der Eröffnungspremiere. Wie man sich in kurzer Zeit auf so eine Aufgabe vorbereitet und warum er sich auf einem oberfränkischen Bauernhof einquartiert hat.

Bildquelle: © David Jerusalem

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BR-KLASSIK: Andreas Schager, Sie springen ein für die Titelpartie im "Parsifal". Aber nicht nur das. Sie sind ja bereits eingesprungen, nämlich in der "Götterdämmerung" als Siegfried. Als Sie jetzt für den Parsifal gefragt worden sind, wie lange haben Sie überlegt?

Andreas Schager: Na ja, nicht lange. Also ganz ehrlich, ich hatte ja Parsifal in der vorherigen Produktion hier am Festspielhügel gesungen. Und das ist natürlich eine Ehrensache, dass man hilft, wenn man helfen kann.

BR-KLASSIK: 2016 haben Sie in der vorigen Parsifal-Inszenierung die Titelpartie gesungen, zuletzt dann 2019. Jetzt sind Wagner-Texte aber nicht die aller eingängigsten. Sitzt die Partie noch?

Andreas Schager: Ich hoffe. Aber in den Sitzproben ging es schon ganz gut. Sagen wir's mal so…

Die Inszenierung ist unglaublich spannend. Sie gefällt mir wahnsinnig gut.
Andreas Schager

Andreas Schager als Siegfried, Igor Schwab als Grane und Daniela Köhler als Brünnhilde | Bildquelle: © Bayreuther Festspiele / Enrico Nawrath Andreas Schrager als Siegfried in Bayreuth. | Bildquelle: © Bayreuther Festspiele / Enrico Nawrath BR-KLASSIK: Die Sitz-Proben haben Sie also überstanden. Dennoch müssen Sie ja jetzt in diese neue Produktion jetzt so schnell wie möglich hineinwachsen. Wie machen Sie das? Wie gehen Sie das an?

Andreas Schager: Ach, das muss ich jetzt mit dem Regisseur natürlich klären und mit meinen Kollegen, die allesamt ganz wunderbar sind und die ich auch schon sehr, sehr lange kenne. Ich habe einmal im dritten Akt zugeguckt und muss sagen, die Inszenierung ist unglaublich spannend. Sie gefällt mir wahnsinnig gut. Also, ich glaube, das wird eine sehr, sehr schöne Sache. Und ich freue mich jetzt schon auf die Arbeit.

Im "Parsifal" mit AR-Brillen

BR-KLASSIK: Der neue "Parsifal" setzt Augmented-Reality-Brillen fürs Publikum ein. Was bedeutet das für Sie? Müssen Sie da irgendetwas noch neu lernen? Oder ist es für Sie ganz normal?

Andreas Schager: Diese Frage kann ich Ihnen erst nächste Woche beantworten.

BR-KLASSIK: Spannend. Sie wissen erst seit gestern, dass Sie einspringen. Haben sie schon mit Joseph Calleja gesprochen – gibt er Ihnen Tipps?

Andreas Schager: Nein, gar nicht. Ich habe ihn leider gar nicht gesprochen. Und als er absagte, war er auch gar nicht mehr in Bayreuth. Aber ich wünsche ihm auf diesem Wege alles Gute und gute Besserung. So etwas kann jedem von uns passieren.

Interview mit Joseph Calleja

Vor seiner Absage gab Joseph Calleja BR-KLASSIK ein Interview zu seinem Debüt in Bayreuth. Lesen Sie hier, was er über den Parsifal sagt.

Ein Bauernhof hilft gegen Probenstress

BR-KLASSIK: Natürlich, dem schließen wir uns an. Was ist denn jetzt für Sie das wichtigste? Da kommt ja eine Menge auf Sie zu. Da müssen Sie sehr gut auf sich achten – körperlich, gesundheitlich, mental. Haben Sie irgendwelche Tricks? Ich weiß, ich erreiche Sie auf einem Bauernhof. Ist Ruhe etwas Gutes für Sie?

Andreas Schager: Absolut. Ja. Ich bin hier auf einem wunderbaren Bauernhof, so ungefähr 20 Kilometer von Bayreuth entfernt. Das ist ein Paradies, wo alles gemacht wird, um den Gästen einfach ein schönes Dasein zu ermöglichen. Und das ist schon fantastisch. Jetzt kommt auch noch meine Familie als Unterstützung. Also: alles gut!

Sendung: "Allegro" am 11. Juli 2023 ab 6:05 Uhr auf BR-KLASSIK

Kommentare (1)

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Dienstag, 11.Juli, 15:08 Uhr

Herbert Hilsheimer

Andreas Schager

Welch ein Glück so einen Parsifal zu haben habe ihn als Tristan in Wiesbaden erlebt ich bin jetzt noch begeistert ich freue mich für Bayreuth.

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