BR-KLASSIK

Inhalt

Üben wie die Profis So funktioniert gutes Einsingen

Bariton Konstantin Krimmel schwört auf die Skisprung-Übung, Sportpsycholge Thomas Ritthaler empfielt mentales Aufwärmen. Vor dem Üben müssen sich Sängerinnen und Sänger einsingen, sonst riskieren sie Verletzungen an der Stimme.

Mann singt ins Mikrofon | Bildquelle: picture alliance / Loop Images | Highwaystarz

Bildquelle: picture alliance / Loop Images | Highwaystarz

Auf der Bühne gibt Konstantin Krimmel alles. Damit seine Stimme gut funktioniert, muss er sie vorher aufwärmen - und mit ihr den ganzen Körper. "Mit Dehnübungen oder einfach mal ein paar Sprüngen, Liegestütze, was auch immer", erzählt Krimmel. Dann fängt er mit leichten Übungen im unteren Stimmbereich an und arbeitet sich nach oben, bis der ganze Stimmapparat warm läuft.

Die Skisprungübung - Aufwärmen von Stimme und Körper

Bariton Konstantin Krimmel im Porträt | Bildquelle: Daniela Reske Der Bariton Konstantin Krimmel singt sich immer mit der "Skisprungübung" ein. | Bildquelle: Daniela Reske Manchmal ist die Stimme nach fünf Minuten bereit, manchmal dauert es aber auch zwanzig bis dreißig Minuten. Denn die menschliche Stimme ist tagesformabhängig. Welche Übungen sinnvoll sind, ist auch von Sänger zu Sängerin verschieden. Konstantin Krimmel beginnt sein Einsingen meist mit einer ganz bestimmten Übung. "Mein Lehrer nannte sie die Skisprungübung". Bei jedem Ton, den er singt, geht der Bariton in die Knie und lässt die Arme nach hinten schwingen, wie ein Skispringer auf der Sprungschanze. "Durch die körperliche Belastung hat man gleich das Aufwärmen des Körpers auch mit dabei. Die meisten meiner Übesessions oder auch das Einsingen vor Auftritten fange ich so an."

Achtung vor Überlastung

Konstantin Krimmel findet, dass seiner Stimme eine kontinuierliche positive Belastung gut tut - neben ausreichend Ruhepausen. Andere Sängerinnen und Sänger setzen generell mehr auf Schonung der Stimme, auch beim alltäglichen Üben. So wie der Tenor Levy Sekgapane. Er empfiehlt, gerade neue Passagen zunächst ganz locker und leicht zu singen, mit der sogenannten "Kopfstimme". "Wenn ich einen Meisterkurs mit jungen Sängern mache, sage ich immer, bitte nicht Vollgas geben." Die Stimme vor der Belastung gut aufzuwärmen, ist in jedem Fall sinnvoll. Es beugt Verletzungen vor und ist zugleich ein gutes Anti-Aging-Konzept für die Stimmbänder und Muskeln. Das ist im Sport nicht anders als in der Musik.

Übung macht den Meister

15 Übe-Strategien für das heimische Musizieren finden Sie hier.

Mentales Aufwärmen hilft

Aber auch mentales Aufwärmen ist wichtig, sagt der Coach und Sportpsychologe Thomas Ritthaler. "Mentales Aufwärmen bedeutet ja auch, mich auf die anstehende Aufgabe zu konzentrieren. Dieses Aufwärmen bildet eine gewisse Struktur, die zu einem Leistungsabruf führt." Bei Nervosität verschafft mentales Aufwärmen Ruhe - sei es vor dem Konzertauftritt, im Sportwettkampf oder auch wenn man einen Vortrag vor Geschäftspartnern halten muss. Sowohl körperliche als auch mentale Vorbereitung sind also der beste Start, um richtig zu üben.

Sendung: "Allegro" am 10. Januar 2024 ab 6:05 Uhr auf BR-KLASSIK

Kommentare (0)

Kommentieren ist nicht mehr möglich.
Zu diesem Inhalt gibt es noch keine Kommentare.

Mehr zum Thema

Neu bei BR-KLASSIK

    AV-Player