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Die Mezzosopranistin Hertha Töpper Eine iberische Österreicherin?

Graz, 19.April 1924: Die Mezzosopranistin Hertha Töpper wird geboren. Im Jahr 1952 erhält sie den Titel "Bayerische Kammersängerin". Und ihr langes Leben lang bleibt sie dem Münchner Nationaltheater verbunden. Ihr Markenzeichen: erlesener Phrasierungskunst, kombiniert mit charismatischer Bühnenerscheinung.

Porträt der Sängerin Hertha Töpper | Bildquelle: picture alliance / dpa/Martina Hellmann

Bildquelle: picture alliance / dpa/Martina Hellmann

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Die Geige erobert sie sich spielend schon mit dreieinhalb Jahren. Ihre Gesangsstimme präsentiert sie erstmals mit 21 in ihrer Geburtsstadt. Schon kurz nach ihrem Debüt an der Bayerischen Staatsoper 1952 erhält sie den Titel "Bayerische Kammersängerin". Trotz weltweiter Gastspiele zwischen Europa, Amerika und Japan bleibt sie jahrzehntelang dem Münchner Nationaltheater verbunden – warum?

Sie liebte Nestwärme

Hertha Töpper antwortet: "Erstens liebte ich München sehr. Zweitens bin ich ein Mensch, der Nestwärme sehr hochschätzt. Und ich finde, das Reisen, das Leben im Hotel aus dem Koffer und – sich doch nicht wirklich stimmlich sehr gut vorzubereiten: Auf die Dauer konnte ich mir das nicht vorstellen! Ich brauchte mein Zuhause, ich brauchte meine Umgebung, und ich musste mich wohl fühlen, glücklich fühlen. Ich habe manchmal gesagt: So viel kann ich gar nicht bezahlt bekommen, dass ich nochmal irgendwo hingehe."

Ihre Glanzrolle: Octavian

Eine wichtige Uraufführung, an der Hertha Töpper mitwirkt, ist 1957 Paul Hindemiths "Harmonie der Welt" im Münchner Prinzregententheater. Das Nationaltheater liegt damals noch in Schutt und Asche. Zu ihrer umjubelten Glanzrolle überredet sie der Herr Gemahl, der Komponist Franz Mixa: Allein in München überreicht Hertha Töpper 133-mal als Octavian die silberne Rose im "Rosenkavalier" von Richard Strauss! Bei den Bayreuther Festspielen fungiert Hertha Töpper in zwei verschiedenen Opern als effektive Drahtzieherin: Fricka und Brangäne.

Und auch Lieder sang sie

An erlesener Phrasierungskunst, kombiniert mit charismatischer Bühnenerscheinung ist sie stets wiederzuerkennen. Der Bogen, den Hertha Töpper durch ihr Riesen-Repertoire spannt, umfasst wie selbstverständlich auch die Gattung Lied. Und sobald sie Bizets "Carmen" zum Besten gibt, fragen sich die Leute: Haben die markanten Gesichtszüge dieser Österreicherin nicht auch etwas Iberisches?

Das Terzett aus dem "Rosenkavalier" – mit Hertha Töpper

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Richard Strauss: Rosenkavalier-Terzett | Töpper · Watson · Hallstein · BRSO · Eichhorn | Bildquelle: Johann Auens Weltanschauung (via YouTube)

Richard Strauss: Rosenkavalier-Terzett | Töpper · Watson · Hallstein · BRSO · Eichhorn

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Sendung: "Allegro" am 19. April 2024 ab 06:05 Uhr auf BR-KLASSIK

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