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Schillernd ist die Liste der Violinstars, denen sie als Pädagogin den Weg an die Weltspitze bereitet hat. Die Rede ist von Ana Chumachenco. 1945 geboren feiert die vielfach ausgezeichnete Geigerin und langjährige Professorin der Münchner Musikhochschule ihren 80. Geburtstag. Ein Porträt der Argentinierin, die ukrainische Vorfahren hat und im italienischen Padua geboren wurde.

Bis zum Ende ihrer Berufstätigkeit als Professorin genießt Ana Chumachenco ein phantastisches Renommee als Violin-Wunderpädagogin. Ihr Geheimnis: Geigentechnik verknüpft mit Yoga. Diese Verbindung von Geist, Körper und Instrument hat Chumachenco noch direkt von dem legendären Yehudi Menuhin erfahren.

Schüler wie Julia Fischer und Lisa Batiashvili

Und das gibt sie als versierte Pädagogin weiter, lässt aus ihren Schülerinnen und Schülern Persönlichkeiten werden, die später zur internationalen Elite gehören. Arabella Steinbacher, Julia Fischer, Rudens Turku, Linus Roth, Veronika Eberle oder Lisa Batiashvili. "Was bei ihr wirklich am wertvollsten war – dass sie so viel zu geben hatte, auch als Mensch, und zeigen kann, was wirklich wichtig für das Leben als Musiker ist", so Batiashvili über ihre Professorin.

Großes pädagogisches Talent

1945 wird Ana Chumachenco in Padua geboren, erhält ersten Unterricht von ihrem Vater Boris, studiert Violine wird Siegerin des Carl-Flesch-Wettbewerbs in London. Besucht Meisterkurse bei Sándor Vegh, Yehudi Menuhin und Joseph Szigeti. Dann aber entdeckt Chumachenco neben dem Konzertieren ihr pädagogisches Talent. Zehn Jahre arbeitet sie an der Menuhin-Akademie in Gstaad, bevor sie 1988 an der Münchner Musikhochschule Professorin für Violine wird. 2011 hat Julia Fischer von Chumachenco diese Stelle übernommen: "Ana Chumachenco ist eine sehr warmherzige Frau. Sie liebt ihre Schüler über alles. Sie hat überhaupt nicht das Bedürfnis, sich selbst in den Schülern zu verwirklichen. Und es geht ihr wirklich um eine professionelle Ausbildung plus die Entwicklung der Persönlichkeit."

Auf die innere Balance kommt es an

Ana Chumachencos Credo: auf die innere Balance und ein möglichst entspanntes Körpergefühl kommt es an. Dann funktioniert auch die Technik tadellos und garantiert eine lange Karriere. Für die wertvolle Arbeit, junge Talente entdeckt, gefördert und zur Meisterschaft gebracht zu haben, erhält Ana Chumachenco besondere Auszeichnungen, wie etwa den Bayerischen Staatspreis für Musik 2020 für ihr Lebenswerk zu ihrem 75 Geburtstag. 

Die große Musikpädagogin selbst bleibt bescheiden, lässt lieber andere sprechen. Eine, die von ihr pädagogisch gelernt hat, ist auch die Geigerin Veronika Eberle. Chumachenco habe ganz klein angefangen zu unterrichten – teilweise waren ihre Studenten älter als sie selber. Entscheidend an ihrem Unterricht sei, dass sie die Person wachsen lässt, wie sie ist. Und so hat Ana Chumachenco München zu einer Geigenwelthauptstadt gemacht.

Sendung: "Allegro" am 23. Juni 2025 um 6:05 Uhr auf BR-KLASSIK