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Bayreuth-Absage für "Parsifal" Ludwig II. sagt ab und Wagner weint

Bayreuth, 8. Juli 1882. Herzrasen, Schlaflosigkeit und Stimmungsschwankungen: Richard Wagners Zustand ist miserabel. Daran ändert auch die Tatsache nichts, dass Anfang Juli die Bühnenproben für "Parsifal" begonnen haben. Damit einher gehen nämlich jede Menge Probleme.

Bildquelle: picture alliance/Mary Evans Picture Library

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Wagner hat für die Szenen und Umbauten zu wenig Musik komponiert. "Was, nun soll ich wohl gar meterweise komponieren", schnauzt Wagner seinen Sekretär Humperdinck an. Der arbeitet unverzüglich Wiederholungen ein. Dann der Zaubergarten. Wagner hatte eine genaue Vorstellung von den Frauen im Garten: Geschmeidige Grazien sollten es sein. Was er vorfindet, quält sein ästhetisches Empfinden: "Die sind alle abgelebt. Dabei soll da doch alles Unschuld sein!" Das Schlimmste für Wagner ist jedoch die Zurückweisung durch König Ludwig. Der hat seinen Besuch der "Parsifal"-Uraufführung abgesagt. Wagner weint.

Beinahe ein Eklat

Aber im Grunde war es abzusehen. Im Vorfeld gab es einen Disput um die jüdische Herkunft des "Parsifal"-Dirigenten Herrmann Levi. In Bayern herrscht Religionsfreiheit, so die Ansage des Königs, Wagner gibt klein bei. Auch das letzte persönliche Treffen von Wagner und seinem König endete beinahe im Eklat, weil Wagner sich weigerte, für den König als Privatveranstaltung das "Parsifal"-Vorspiel und das "Lohengrin"-Vorspiel im Vergleich zu dirigieren. Umso wichtiger ist Wagner die Versöhnung beim "Parsifal".

Ein letzter flehender Brief

An jenem 8. Juli rafft sich Wagner nochmal auf. Schweren Herzens, quasi auf Knien kriechend, schreibt er an König Ludwig II.: "Ein härterer Schlag konnte mich nicht treffen als die Benachrichtigung, dass mein erhabener Wohltäter keiner der Aufführungen des Bühnenweihfestspieles beizuwohnen sich entschlossen hat. Im steten Hinblick auf WEN führte ich alles aus und durfte mich auf ein Gelingen freuen? Das jetzt zugesicherte beste Gelingen wird mir nun zum größten Misslingen meines Lebens."

Der Traum – geplatzt

Genutzt hat das Klagen, das Anklagen, jedoch nichts. Der König lässt sich nicht erweichen und erst recht nicht erpressen. Damit ist Wagners Traum von der großen Aussöhnung beim "Parsifal" geplatzt.

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