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Spielbergs "Schindlers Liste" Vom Lebemann zum Lebensretter

Berlin, 3.März 1994. Der Film "Schindlers Liste" läuft in den deutschen Kinos an. Er ist international ein großer Erfolg für den Regisseur Steven Spielberg.

Bild aus dem Film "Schindler's List" | Bildquelle: picture-alliance/dpa

Bildquelle: picture-alliance/dpa

Dass Spielberg, der Regisseur von "E.T." und "Indiana Jones", die wahre Geschichte des Oskar Schindler filmisch adäquat umsetzen würde, hatte ihm kaum einer zugetraut. Doch der Regisseur hatte schon früh den Entschluss gefasst, einen Film über den Holocaust zu drehen: Nachdem er als Jugendlicher erfahren hatte, dass mehrere seiner Familienmitglieder in Konzentrationslagern in der Ukraine umgebracht worden waren.

Ein Geschäftsmann entdeckt sein Gewissen

1982 veröffentlicht Thomas Kenneally das Buch "Schindlers Liste". Spielberg sichert sich die Filmrechte. 1993 wird seine Verfilmung fertig. Gedreht hat er unter anderem in Berlin und in Kazimierz, einem jüdischen Stadtteil in Krakau. In der Hauptrolle ist Liam Neeson besetzt. Er spielt den Industriellen Oskar Schindler als schillernde Figur. Schindler ist Lebemann. NSDAP-Mitglied. Zuhause auf dem gesellschaftlichen Parkett. Profit-orientierter Geschäftsmann, der nach Polen geht, um hier einen Betrieb aufzubauen, in dem Zwangsarbeiter Rüstungsgüter herstellen. Doch Schindler sieht und begreift dann den Vernichtungs-Wahn der Nazis und beginnt, seine Arbeiter zu retten, indem er sein Vermögen und sein Leben dafür einsetzt. Schindler bewahrt über 1.200 Juden vor dem Tod im Vernichtungslager Auschwitz.

Die letzte Ehre am Grab

Die Filmmusik von John Williams ist eindringlich. Unauslöschlich prägt sich das Hauptthema dann am Schluss des Filmes ein. Denn es erklingt, während die sogenannten "Schindlerjuden" Oskar Schindler an dessen Grab die letzte Ehre erweisen.

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Schindlers Liste - Trailer deutsch/german HD | Bildquelle: Universal Pictures Germany (via YouTube)

Schindlers Liste - Trailer deutsch/german HD

Zum Komponisten John Williams

Man könnte mit Fug und recht sagen, dass es sich beim Amerikaner John Williamks um den "großen Alten Mann" der Filmmusik handelt: "Der weiße Hai", "Krieg der Sterne", "Jurassic Park" – dies sind nur einige der Blockbuster, für die John Williams dde Filmmusik schrieb. Und besonders gern arbeitetet Williams mit Stephen Spielberg zusammen, mit dem er persönlich eng befreundet ist. Nur zu wenigen Spielberg-Filmen schrieb Williams nicht die Musik. Williams, der am 8. Februar 2022 seinen 90. Geburtstag feiern konnte, ist aber auch ein ganz "normaler" klassischer Komponist: Er studierte an der Julliard School, an der er bei renomierten Pianistin Rosina Lhévinne Klavier studierte. Mit knapp 20 Jahren komponierte er eine Klaviersonate.

Reger Kontakt zur klassischen Szene

Besonders in den letzten Jahren hat Williams seine Kontakte zur klassischen Szene weiter ausgebaut: Mit Ende achtzig dirigerte er live die Wiener Philharmoniker, kurz vor seinem Neunzigsten trat er mit den Berliner Philharmonikern auf; beide Konzerte wurden anschließend auf CD veröffentlicht. Und für die Stargeigerin Anne-Sophie-Mutter, die sich schon vor Jahren als Williams-Fan geoutet hat, schrieb er eigens ein Violinkonzert, das ebenfalls auf Platte vorliegt. Fast überflüssig zu sagen, dass Williams sich auch im Jazz seine Meriten verdient hat – als Pianist. Auch mit über neunzig ist John Williams noch eine der prominentesten Musiker überhaupt – und was das Schönste ist: ein Musiker, der sich nicht um Genregrenzen schert und der nicht zuletzt deswegen – eigentlich überall – verehrt wird.

Was heute geschah

Unsere Reihe "Was heute geschah" zu bemerkenswerten Ereignissen der Musikgeschichte können Sie auch um 7:40 Uhr, um 13:30 Uhr und um 16:40 Uhr auf BR-KLASSIK im Radio hören. Weitere Folgen zum Nachhören finden Sie hier.

Sendung: "Allegro" am 03. März 2023 ab 06:05 Uhr auf BR-KLASSIK

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