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Die Tuba wird patentiert Schluss mit dem Gekrächze!

Berlin, 12. September 1835: Die Tuba wird zum Patent angemeldet. Endlich hat man eine Lösung für das "Bass-Problem" bei den Blechblasinstrumenten gefunden. Und die Tuba ist bis heute beliebt – in der Klassik, der Blasmusik und im Jazz!

Tuba | Bildquelle: colourbox.com

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Der Name Tuba kommt vom lateinischen Tubus – die Röhre. Ein passender Name, der eine lange, ehrwürdige Vergangenheit suggeriert. In Wahrheit ist die Tuba ein sehr junges Musikinstrument. Im siebzehnten und achtzehnten Jahrhundert gab es da lediglich den Serpent, ein langes, dickes Rohr aus Holz gespielt über ein Kesselmundstück und, aus Handhabungsgründen, in Form einer Schlange gewunden.

Das neue Instrument ist ganz aus Metall

Allerdings war der Ton des Serpents kein besonders erquicklicher, und als man das Instrument im romantischen Orchester einsetzte, merkte man schnell, dass Verbesserungsbedarf bestand. Ein französischer Instrumentenbauer machte sich daran und entwickelte die Ophikleide, eine Art Fagott aus Blech. Aber auch sie war nicht das Gelbe vom Ei. Das Instrument krächzte und klang unsauber, aber man war auf dem richtigen Weg. Den großen Treffer landeten schließlich zwei Berliner Instrumentenmacher. Ihr neues Instrument war ganz aus Metall, mit Kesselmundstück und einem raffinierten Mechanismus aus fünf Rotations-Ventilen.

Die Musikwelt ist begeistert

Die beiden ließen sich die Sache patentieren: "Dem Kammermusikus Wilhelm Wieprecht und dem Hof-Instrumentenmacher Johann Gottfried Moritz zu Berlin ist unterm 12. September 1835 ein Patent auf das von ihnen durch Zeichnung und Beschreibung nachgewiesene Blasinstrument 'Basstuba' auf zehn Jahre, gültig für den Umfang der Monarchie, erteilt worden." Und die Musikwelt ist begeistert, nicht nur in der Monarchie. Hector Berlioz rühmt das neue Instrument. Es klinge beeindruckend, vornehm, voll und ausdrucksstark, und nicht wenig später sieht und hört Richard Wagner in Paris in der Werkstatt von Adolphe Sax, der auch das Saxofon erfand, jene neuen Instrumente, ist hingerissen und beschließt, sie in seinem "Ring" mit aufzunehmen. Bereitwillig folgen Marschmusik und Jazz, und so kann man heute das jahrhundertealte Problem der Basslage im Blechbläsersatz als sehr zufriedenstellend gelöst bezeichnen.

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Vaughan Williams Concerto in F minor for Bass Tuba and Orchestra | Bildquelle: Ken Saul (via YouTube)

Vaughan Williams Concerto in F minor for Bass Tuba and Orchestra

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Sendung: "Allegro" am 12. September 2023 ab 6:05 Uhr auf BR-KLASSIK

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