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Zehnteilige Hörbiografie Schumann – Die innere Stimme

BR-KLASSIK setzt seine erfolgreiche Reihe mit Hörbiografien großer Komponisten fort: Dieses Mal steht Robert Schumann im Mittelpunkt. In zehn Kapiteln erzählt Jörg Handstein die überaus bewegende und dramatische Lebensgeschichte Schumanns, verknüpft diese mit seiner Musik und bringt damit Schumanns innere Welt zum Klingen. Alle Folgen können Sie hier anhören. Außerdem ist die Hörbiografie auch als CD-Box im Handel erhältlich.

Gemälde von Josef Kriehuber, 1839 | Bildquelle: picture-alliance/dpa

Bildquelle: picture-alliance/dpa

Eine große Liebesgeschichte, eine mysteriöse Krankheit und ein schauriger Tod: Das ist Stoff für großes Kino, zumal wenn der Hauptdarsteller gleich den Soundtrack komponiert. Aber Robert Schumanns Leben ist auch deshalb so spannend, weil es die Geschichte der Romantik selbst erzählt: den Versuch, Träume zu erschaffen und zu leben, ans Limit zu gehen, das Innerste der menschlichen Psyche zu erforschen - durchaus gefährlich für labile Gemüter. Schumann lauscht tief in sich hinein und findet dort eine Musik, die aus der Seele des modernen Menschen spricht, unruhig flackernd und feinnervig verschlungen und doch ganz schlicht zu Herzen geht. Die zehnteilige Hörbiografie (gelesen von Udo Wachtveitl) webt Schumanns Lebensroman allein aus authentischen Stimmen - und natürlich seiner Musik. Die Hauptrollen verkörpern Matthias Brandt und Brigitte Hobmeier als Clara.

Auszüge aus Schumanns Leben

Teil 1: Berühmt unter allen Umständen
1810 Geburt am 8. Juni in Zwickau als jüngster von fünf Geschwistern. Eltern: Christiane und August Schumann, Autor, Verleger und Buchhändler.
1817 Klavierunterricht beim Organisten Johann Gottfried Kuntsch.
1818 Erste Briefe offenbaren besonderes Sprachtalent.
1822 Veranstaltet Hauskonzerte. Vertont den 150. Psalm.
1825 Suizid der Schwester Emilie. Gründet Literaturverein für Schüler.
1826 Rede über die innige Verwandtschaft der Poesie und der Tonkunst. Tod des Vaters. Liebeswirren.
1827 Erste erhaltene Lieder. Beginnt Tagebuch. Verliebt sich in Agnes Carus.
1828 Jurastudium in Leipzig. Klavierunterricht bei Friedrich Wieck. Literarische Schreibversuche. Klavierquartett in c-Moll.

Teil 2: Poesie und Prosa
1829 Studiert in Heidelberg. Exzessives Klavierüben. Tritt als Pianist auf. Beginnt erste offizielle Werke (op. 1, op. 2, op. 7)
1830 Hört Paganini. Entscheidung für die Musik. Zieht zu Wieck nach Leipzig.

Teil 3: Maskeraden
1831 Harmonie und Kontrapunkt bei Heinrich Dorn. Wegen Handleiden Aufgabe der Pianistenlaufbahn. Schreibt über Frédéric Chopin.
1832 Erste veröffentlichte Klavierwerke (z.B. Papillons op. 2) Beginnt Symphonie in g-Moll ("Zwickauer").
1833 Enge Freundschaft mit Clara Wieck. Impromptus op. 5. Tod der Schwägerin Rosalie. Psychische Krise. Idee zum "Davidsbund"
1834 Gründet Neue Zeitschrift für Musik. Verlobung mir Ernestine von Fricken.

Teil 4: Erster Kuss im November
1835 Carnaval op.9. Beendet Sonate in fis-Moll op. 11. Erwachen der Liebe zu Clara. Verehrt Felix Mendelssohn Bartholdy.
1836 "Trübes Jahr". Auf Wiecks Betreiben von Clara getrennt. Fantasie op. 17.
1837 Fantasiestücke op. 12. Heimliche Verlobung. Wieck verweigert gesetzlich nötige Einwilligung zur Heirat.

Teil 5: Wieck gegen Wieck
1838 Clara bis Mai in Wien, wird dort ernannt zur "k.k. Kammer-Virtuosin". Lebhafter Briefwechsel befeuert Schumann. U.a. Kinderszenen op. 15 und Kreisleriana op. 16. Reist alleine nach Wien, dort für 7 Monate.
1839 Entdeckt Schuberts Große C-Dur-Symphonie. Weitere bedeutende Klavierwerke, u.a. Humoreske op. 23. Existenzgründung in Wien scheitert. Robert und Clara klagen Ehekonsens gerichtlich ein.
1840 "Liederjahr". Sieg im Prozess gegen Wieck. Trauung am 12. September.

Teil 6: Trautes Heim
1841 "Symphonisches Jahr". Frühlingssymphonie. Geburt der Tochter Marie.
1842 Gemeinsame Konzertreise. Krise. "Kammermusikjahr": Streichquartette op. 41, Klavierquintett op. 47.
1843 Lehrtätigkeit am Leipziger Konservatorium. Das Paradies und die Peri.

Teil 7: Völkerfrühling
1844 Begleitet Claras Russlandtournee. Beginnt Musik zu Faust-Szenen. Beginn einer langen psychisch-physischen Krise. Verkauf der NZfM.
1845 Kontrapunkt-Studien mit Clara. Beide komponieren Fugen. Phantasie für Klavier und Orchester. Skizziert Symphonie in C-Dur op. 61.
1847 Beginnt Oper Genoveva auf eigenes Libretto. Erschütterung durch Mendelssohns Tod. Leitet den Männerchor "Liedertafel" (bis 1848).
1848 Schauspielmusik zu Byrons Manfred. Gründet "Dresdner Verein für Chorgesang". 3 Männerchorstücke zur März-Revolution.
1849 Enormer Schaffensschub: Chöre, Lieder, Klavier- und Kammermusik. Flucht vor dem blutigen Mai-Aufstand in Dresden. Vier Märsche op. 76.

Teil 8: Rheinische Symphonie
1850 UA der Genoveva. Wird städtischer Musikdirektor in Düsseldorf. Symphonie in Es-Dur ("Rheinische"). Cellokonzert in a-Moll. 1851 Probleme als Dirigent. Avancierte Kammermusik: Zwei Violinsonaten, Klaviertrio in g-Moll. Salon-Oratorium Der Rose Pilgerfahrt.

Teil 9: Aufregungen
1852 Messe. Requiem. Lange gesundheitliche Krise. Verschärfung der Amtskonflikte. Komponiert weniger.

Teil 10: Engel und Dämonen
1853 Schaffensschub nach Begegnung mit Joseph Joachim und Johannes Brahms. Violinkonzert in d-Moll. Artikel Neue Bahnen über Brahms. Gesänge der Frühe. Erfolgreiche Holland-Tournee.
1854 "Geistervariationen". Suizidversuch nach Wahnvorstellungen. Lässt sich freiwillig in die Heilanstalt Endenich bei Bonn einliefern.
1856 Stirbt am 29. Juli und wird in Bonn begraben.

Im BR-Aufnahmestudio

Robert Schumann - Die innere Stimme

Mitwirkende:
Erzähler: Udo Wachtveitl
Robert Schumann: Matthias Brandt
Clara Schumann: Brigitte Hobmeier
Friedrich Wieck: Michael Tregor
Zitate: Thomas Albus, Christian Baumann, Folkert Dücker und andere

Jörg Handstein (Autor)
Bernhard Neuhoff (Redaktion und Regie)

Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks
Mariss Jansons (Dirigent)

AUF CD
Die CD-Box ist seit 2. November 2018 im Handel und im BRshop erhältlich.

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