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Santa Monica, 16. Januar 1952. Die wegen der rötlich braunen Farbe des Lacks als "Red Diamond" bezeichnete Geige gilt als eines der schönsten Instrumente des Meisters aus Cremona. Seit 1937 wird sie von Sascha Jacobsen gespielt: ein Russe, als Junge mit den Eltern in die USA emigriert, Absolvent der Juilliard School, und jetzt – mit 56 Jahren – Konzertmeister der Los Angeles Philharmonics. Nach sintflutartigen Regenfällen muss er zwangsläufig erst einmal auf sein Instrument verzichten.

Bildquelle: Wikimedia Commons

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Am 16. Januar 1952 fährt Sascha Jacobsen die Küstenstraße bei Santa Monica entlang. Im Auto neben ihm: seine Stradivari. Draußen regnet und stürmt es wie schon lange nicht mehr. An einem Fluss ist mit einem Mal die Straße überschwemmt. Weiterfahren ist unmöglich, denn das Wasser steigt schnell. Jacobsen greift zum Kasten mit der Stradivari, steigt aus dem Auto und versucht, hangaufwärts trockenen Boden zu erreichen. Dabei flutscht ihm der Geigenkasten aus der Hand. Hilflos muss Jacobsen zuschauen, wie seine teure Stradivari aufs Meer hinausgetrieben wird.

Ein ungewöhnlicher Fund

Am nächsten Tag geht ein Rechtsanwalt aus Los Angeles am Strand spazieren. Und er sieht ein großes dunkles Ding im Sand stecken: ein Geigenkasten mit einer ziemlich mitgenommenen Violine darin. Der Anwalt nimmt beides mit nach Hause. Von seinem Freund, dem musikalischen Direktor der Philharmoniker, erfährt er schließlich, was er da gefunden hat. Jacobsen ist heilfroh und gibt das Instrument in die Hände von Hans Weisshaar, einem gebürtigen Deutschen und "Legende" auf dem Gebiet der Restaurierung ramponierter Geigen. Neun Monate braucht Weisshaar, dann ist die "Red Diamond" wiederhergestellt und schöner als je zuvor.

Verbesserter Klang?

Heute ist sie verschwunden – in der Sammlung irgendeines anonymen Käufers. Musiker und Musikerinnen, die die "Red Diamond" vor dem Kauf noch gespielt hatten, haben bestätigt, wie unglaublich schön sie klingt, und sich gewundert, dass ihr das Bad im Meerwasser nichts anhaben konnte. Jacobsen war sogar der Meinung gewesen, sie klinge noch viel besser als vor dem Tauchgang.

Sendung: "Allegro" am 16. Januar 2024 ab 6:05 Uhr auf BR-KLASSIK