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Der Bariton Dietrich Fischer-Dieskau Ein Jahrhundertsänger

Berlin, 28. Mai 1925. Der Sänger Dietrich Fischer-Dieskau wird geboren. Sein Repertoire reichte von Bach bis zur zeitgenössischen Musik. Bei ihm trafen außergewöhnliche Musikalität, Glaubwürdigkeit und eine penible Hingabe an den Text zusammen.

Bildquelle: picture-alliance/dpa

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Kunst ist für Dietrich Fischer-Dieskau eine Aufgabe, die vor allem Selbstkritik erfordert. Sein Ethos beschreibt er mit folgenden Worten: "Genügt das, um die und die Aufgabe wirklich zu erfüllen? Wenn ja, wunderbar, wenn nicht, dann war Arbeit fällig. Wochenlange Arbeit und immer wieder neu, solange bis wirklich der Klang meinem Ideal entsprach."

Von Kind an hört er Radio – als Sechsjähriger summt er den Brautchor aus Wagners "Lohengrin". Kurz darauf tritt der "Freischütz" in sein Leben. Fischer-Dieskau spielt die Oper mit seinem Puppentheater nach, der Vater hilft ihm dabei und das Orchester schnarrt von Schallplatte: Ein kleines Familien-Kunstwerk.

Fischer-Dieskau hatte ein kunstliebendes Elternhaus

Auch seine Mutter stellt wichtige künstlerische Weichen: Sie singt, nimmt ihn mit ins Opernhaus und gibt ihm den ersten Klavierunterricht. Beide Elternteile leben Dietrich Fischer-Dieskau eine liebevolle Wertschätzung für die Künste vor: "Wir befassen uns mit etwas, was uns zugetragen wird, sozusagen, was wir empfangen als ein vollendetes geistiges Arbeitsergebnis. Und dem gerecht zu werden, ist wahnsinnig schwer", sinniert Fischer-Dieskau. "Man kann ihm überhaupt eigentlich nie völlig gerecht werden, sondern man kann sich nur versuchen, ihm zu nähern."

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Schubert zieht sich durch Fischer-Dieskaus Leben

Den ersten Liederabend gibt Dietrich Fischer-Dieskau im Krieg. Als der Fliegeralarm heult, rennen alle in den Luftschutzkeller. Als sich die Lage beruhigt, setzt der 17-jährige Bariton Schuberts "Winterreise" fort! Wie ein roter Faden ziehen sich der "Lindenbaum" und der "Leiermann" durch Fischer-Dieskaus Leben, die erste Aufnahme entsteht schon 1948. Weitere sieben folgen! Auch in italienischer Kriegsgefangenschaft trägt er Schubert in Baracken vor, dazu Balladen von Goethe und Opernarien. Außerdem lernt er Italienisch, das feine und das ungehobelte! Später kommen solche Nuancen seinem Don Giovanni, dem Falstaff und anderen Opernhelden zugute.

Fischer-Dieskaus Fortleben ist gesichert

Über 40 Jahre dauert seine Karriere als Lied-, Konzert- und Opernsänger. Dietrich Fischer-Dieskau hinterlässt einen Schatz von über 400 Plattenaufnahmen. Das Fortleben des Jahrhundertsängers ist also auch für die nächsten Jahrhunderte unüberhörbar gesichert.

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Dietrich Fischer Dieskau Der Lindenbaum Die Winterreise

Was heute geschah

Unsere Reihe "Was heute geschah" zu bemerkenswerten Ereignissen der Musikgeschichte können Sie auch um 8:40 Uhr, um 12:30 Uhr und um 16:40 Uhr auf BR-KLASSIK im Radio hören. Weitere Folgen zum Nachhören finden Sie hier.

Sendung: "Allegro" am 28. Mai 2025 ab 06:05 Uhr auf BR-KLASSIK

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