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Jean Paul wird geboren "Lieblingsdichter der Deutschen"

Wunsiedel, 21. März 1763: Johann Paul Friedrich Richter wird als Sohn eines Lehrers und einer Tuchmacherin geboren. Mit dem Roman "Die unsichtbare Loge" kommt der Erfolg. Und auch Komponisten lassen sich von seinen Werken inspirieren ...

Jean Paul | Bildquelle: picture-alliance/dpa

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Als junger Mann macht Johann Paul Friedrich Richter, Sohn eines Lehrers und einer Tuchmacherin, erste Versuche als Schriftsteller. Aber erst als er 30 Jahre alt ist, kommt der Erfolg mit dem Roman "Die unsichtbare Loge". Und aus Bewunderung für Jean-Jacques Rousseau wählt er fortan die französische Form seines ersten Vornamens Johann: Jean.

Beliebter Lebemann

Jean Paul hat seinerzeit großen Erfolg bei seinen Lesern, sogar bis in die höchsten Kreise hinauf: Auch die preußische Königin Luise ist schwer begeistert von dem Lebemann, der mit Herder befreundet ist, mit Schlegel und Schleiermacher, der ein recht kapriziöses und kompliziertes Liebesleben hat – und bald als der Lieblingsdichter der Deutschen gilt. Auch so mancher Komponisten.

Inspirationsquelle für Komponisten

Carl Reinecke vertont Gedichte von ihm, Robert Schumann schreibt seine "Papillons" auf ein Romanfragment von Jean Paul. Und auch Gustav Mahler lässt sich inspirieren: von dem 900-Seiten-Wälzer "Titan", der Entwicklungsgeschichte eines wilden Jünglings zum reifen Mann. Mahler gibt seiner 1. Symphonie den Untertitel "Titan. Eine Tondichtung in Symphonieform", allerdings ohne konkretes literarisches Programm. Eher geht es um ein ähnliches Seelengefühl, das der junge Mahler in Jean Pauls Roman findet und von dem er sich sehr angezogen fühlt: Auch er schweift gern ab, lässt sich von Assoziationen treiben, ist witzig, ironisch, sentimental – und beschwört Traumsphären, ganz wie der große Dichter ein Jahrhundert vor ihm.

Von Jean Paul inspiriert: Schumanns "Papillons"

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Vladimir Ashkenazy: R. Schumann - Papillons Op. 2 | Bildquelle: Allegro Films (via YouTube)

Vladimir Ashkenazy: R. Schumann - Papillons Op. 2

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Sendung: "Allegro" am 21. März 2024 ab 06:05 Uhr auf BR-KLASSIK

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